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Ein lasterhaftes Hotel – Ephraim Kishon

Ephraim kommt mit seiner Frau in ein Hotel. Leider hat sie sich die Koffer ihrer Mutter ausgeborgt und nun wird den beiden anstandshalber ein Doppelzimmer zugewiesen. Nachdem ihm in der Hotellobby einige Bekannte ihre Begleitung als ‚Schwester‘ oder ‚Tochter‘ vorstellen, fängt auch er an, seine Frau als seine ‚Freundin‘ vorzustellen. Erst ein Journalist, der Ephraim fragt, ob das Hotel hier wirklich so langweilig sei, dass die Leute mit Tochter, Frau oder Schwester hinreisen, kann die Situation aufklären.

Es ist gar nicht so einfach, kleine Satiren mit einem kleinen Absatz zu beschreiben.  Vermutlich wird in meinem Absatz der Witz hinter dieser Geschichte gar nicht wirklich deutlich, aber glaubt mir, er ist da. In einem abgelegenen Hotel wird die Illusion einer heimlichen Abstiege für unverheiratete Paare erzeugt, in die Kishon mit seiner Frau heranzugeraten scheint, die dann aber am Ende aufgelöst wird – so ist es doch nur ein ganz normales langweiliges Hotel.

Ich muss zugeben, dass ich von Kishon bisher noch nichts gelesen habe (vielleicht auch doch und ich habe es nicht als ‚von Kishon‘ wahrgenommen?), aber ich kam mit dem Stil der Geschichte recht gut zurecht. Trotz der Kürze – es sind kaum 6 Seiten) ist die Geschichte hinreichend komplex, viele Personen spielen eine Rolle und werden kurz eingeführt. Bemerkenswert ist noch, dass das alles ein bisschen unterschwellig stattfindet. Nichts wird jemals ausgesprochen, alles nur impliziert – worin natürlich das Missverständnis liegt, was aber auch für erstmalige Leser von Kishon im ersten Augenblick etwas verwirrend sein kann.

Insgesamt ist das eine spaßige kleine Geschichte, die niemandem weh tut, aber einige Minuten gut unterhalten kann. Gerne mehr davon!

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