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The Return of the King (LotR #3) – J.R.R. Tolkien

Cover von Gravity

 

Es ist vollbracht. Zwar nicht mehr ganz im September, aber dennoch vor dem Studienbeginn habe ich dann doch noch dieses gewaltige Epos zu Ende gelesen. Und es war richtig gut.

Auch den dritten Teil will ich ganz kurz umreißen: Zu Anfang sind wir in Minas Tirith und erlebn dort den Krieg mit, wie eine riesige Armee diese Stadt angreift, nachdem vorher Faramirs Trupp angekommen ist. Zeitgleich reiten die übrigen Gefährten durch den Pfad der Toten nach Minas Tirtih, um Gondor Beistand zu leisten. Mit der Enthüllung von Eowyn als Frau kann der Hexenkönig getötet werden und nach vielen Schlachtereien kommt Aragorn endlich in Minas Tirith an, kann dort die Verwundeten Heilen und zieht mit den verbliebenen Gefährten nach Mordor, um dort Frodo durch Ablenkung zu unterstützen.

Dieser hingegen wird von Sam von den Orks befreit und beide ziehen dann in einem schwierigen und kräftezehrenden Weg zum Schicksalsberg, doch Frodo möchte den Ring nun an sich nehmen und sich zum neuen König ausrufen. Gollum macht ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, indem er seinen Finger mit dem Ring abbeißt, dann aber ins Feuer fällt, wo beide vernichtet werden. Unterdessen sind Mordors Truppen demoralisiert, die Gebäude Sarons stürzen ein, die Nazgul werden durch den Vulkanausbruch getötet, Frodo und Sam können gerettet werden und dann nimmt alles seinen Lauf: Aragorn wird König, heiratet und die Gefährten kehren in ihre Heimaten zurück.

Doch im Auenland hat Saruman ein Regiment des Terrors errichtet, dem sich die Hobbits nun annehmen müssen, was auch kein größeres Problem darstellt. Sam wird glücklich und heiratet – aber Frodo kann keinen Frieden finden und entscheidet sich, zusammen mit Gandalf und Bilbo als Geschöpfe eines nun vergangenen Zeitalters, in die unsterblichen Lande zu fahren.

Von allen sechs Teilen, in die der Herr der Ringe aufgeteilt ist, fand ich den fünften, also den Ringkrieg mit Abstand am komplexesten, nur mit Mühe habe ich verstanden, wie die ganzen Sachen zusammenhängen, möglicherweise ist mir auch etwas durch die Lappen gegangen. Das ist – gerade auf Englisch – echt eine große Herausforderung. Das sechste Buch ist dann wieder relativ verständlich, gerade das Ende ist wirklich genial und wunderschön. Ansonsten gibt es gar nicht so wahnsinnig viel, was ich noch dazu sagen könnte. Frodos Reise zum Schicksalsberg hat schon etwas von einem blinden Wahn, dem er unter einer schier unmenschlichen Last folgt, eine sehr fanatische Schlacht, die hauptsächlich in Frodos Innenwelt standfindet, was dann zusammen mit der riesigen Schlacht um Minas Tirtih den größtmöglichen Gegensatz bildet – hier treffen zwei Extreme aufeinander und sowas gefällt mir ja immer, wenn ein Buch möglichst zwei Seiten bedient und sich nicht nur auf eine Sache beschränkt.

Wie schon die anderen beiden Bände, sind die Bücher in der absoluten Spitzengruppe der High Fantasy anzusiedeln. Große Konstrukte treffen aufeinander, ein ganzes Zeitalter, ja eine ganze Zeitrechnung geht hier zu Ende – und das scheinbar nur, weil Gollum da war und Frodos Finger abgebissen hat. Das ist auch eine tolle Wendung, weil es den Charakter von Frodo nochmal um einiges tiefer macht (Was von Frodo ist nur so, weil er den Ring hat/mal hatte?) – und auch das Ende, dass Frodo nie wieder Frieden finden kann – legt diese Deutung von Frodo als nur mittelbar handelnden recht nahe.

Man könnte, setzt man sich die Literatur- und Sprachwissenschaftlerbrille auf, bestimmt umfangreiche Deutungen anstellen und würde eine ganze Menge finden – allein die Form des Werkes – ein Teil einer fiktiven Welt mit intertextuellen Bezügen zu anderem Material dieser Welt – ist etwas eher ungewöhnliches und kann sicherlich gründlich untersucht werden. Man kann aber auch einfach sagen, dass das Werk gigantisch ist. Lest es auf jeden Fall, wenn ihr noch nie etwas in dieser Art gelesen habt. Aber Vorsicht: Es mag vielleicht eure Sichtweise auf „lower“ Fantasy deutlich verändern.

In diesem Sinne vergebe ich auch hier volle 5/5 Sternen. Etwas anderes bleibt mir ja gar nicht übrig. Herr der Ringe ist einer dieser Klassiker, die ihren Ruf völlig zu Recht haben.

3 Kommentare

  1. Wuhuu, du hast es geschafft! Schön, dass dir das Buch gefallen hat. Ich weiß noch, dass ich beim zweiten Lesen der Bände vom Mittelteil nicht mehr viel in Erinnerung hatte, teils auch wegen der Filme, die damals rauskamen. Aber über dieses Stadium bin ich inzwischen hinaus, habe die Bücher soo oft gelesen 😉
    Ich finde auch die Sprache ganz wunderbar, jedes Wort ist mit Bedacht gewählt. Du hast Glück, direkt zum Original gegriffen zu haben.

    • Ja, gerade so Anfang des dritten Bandes ging mir beim Lesen irgendwie alles viel zu schnell. Aber ich werde die Filme noch mehrmals sehen und bin mir sicher, das wirklich tolle Buch noch nicht zum letzten Mal gelesen zu haben.
      Vielen Dank für deine lieben Worte
      Florian

  2. Pingback: Statistik für Oktober | Romanfresser.de

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