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Dann press doch selber, Frau Dokta – Dr. Josephine Chaos

Cover von Dann press doch selber, Frau Dokta

 


Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein Mängelexemplar gekauft. Denn das hatte ich schon seit einiger Zeit im Auge – es handelt sich um das Buch einer Bloggerin, deren Blog ich kenne und in unregelmäßigen Abständen verfolge.

Josephine Chaos ist Frauenärztin und arbeitet in einer Klinik. Dort gibt es eine ganze Menge Kollegen unterschiedlichster Couleur. Von aufgeplusterten Oberärzten, schüchternen Kolleginnen, notorischen Kollegenschweinen und angenehmen Zeitgenossen erfährt man in diesem Buch. Und da hat man bei den Patienten noch gar nicht angefangen. Von der 14-Jährigen, die die Pille danach braucht bis hin zur Mittvierzigerin, die mit viel Elan ihr viertes Kind herauspresst, während Josephine danebensteht, ist in diesem Buch alles an Absurdem vertreten. Nebenher ist Josephine mal wieder schwanger geworden und nimmt es mit ihrem eigenen Mutterschutz nicht ganz so genau.

Das ist so ungefähr das, worum es in diesem Buch geht, es ist eben mal wieder eines dieser typischen Blogbücher, das natürlich als „vollkommen fiktiv“ dargestellt wird und wahrscheinlich eine Synthese der gemachten Erfahrungen der Bloggerin ist, natürlich darf Josephine keine wahren Fälle schildern, sondern bedient sich den Mitteln der Überspitzung und Fiktion – das stört aber gar nicht und fällt auch nicht auf, denn das Buch ist so herrlich absurd und komisch, dass es schon wieder Spaß macht.

Das Format ist – typisch für Bloggerbücher – in kurzen Episoden gehalten, die von einer Rahmenhandlung – Josephines fortschreitende Schwangerschaft – umschlossen werden. Dabei erhält man neben einigen privaten Einblicken und vielen satirisch- und überzeichnet witzigen Geschichten auch so eine Idee, was es eigentlich heißt, Frauenärztin zu sein, mit welchen Schicksalen man konfrontiert wird, wie nah große Freude und großes Leid beieinander liegen und vor allem, wie hoch die Arbeitsbelastung ist – ein Respekt an alle, die im Gesundheitswesen tätig sind, bestimmt habt ihr keinen einfachen Job, der dennoch umso wichtiger ist.

Viel mehr kann ich zu dem Buch auch gar nicht sagen, es ist witzig geschrieben und für einen verregneten Nachmittag bestimmt mal ganz nett, aber es ist eben auch nichts Grandioses oder Besonderes, was aus der Masse der Bloggerbücher hinaussticht. Ich gebe dennoch gerne mal 3/5 Sternen, denn ich habe mich trotz des wie üblich schlanken Umfangs recht gut unterhalten gefühlt. Bestimmt auch mal etwas, das man verschenken kann.

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