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Die Zukunft der Amazonlinks

Heute mal ein etwas ernsteres Thema – es soll heute um die Affilatelinks zu Amazon gehen, die ich unter meine Rezensionen setze und deren Hintergrund ich in der Anfangsphase dieses Blogs mal erklärt hatte.  Jetzt ist es so, dass mir nicht nur die Plattform Amazon als Buchhändler unsympathischer geworden ist, sondern auch dass die mediale Wahrnehmung von Amazon zunehmend kritischer wird. (vgl. die diversen Medienberichte über Arbeitsbedingungen, Forcierung des Prime Programms und jetzt die Verzögerung der Auslieferung als Reaktion auf scheiternde Verhandlungen über eBook-Preise)

Ich selbst habe für mich da schon Konsequenzen daraus gezogen, ich kaufe Bücher entweder gebraucht oder in der Buchhandlung nebenan, englische Bücher bestelle ich gerne mal im Onlineshop von Thalia, nur wenn es keinen anderen Weg gibt, wenn beispielsweise Bücher woanders nicht lieferbar sind, greife ich auf Amazon zurück – und ansonsten nutze ich Amazon ganz gerne für MP3 Downloads oder bestelle mal ein paar Artikel, die gerade im Angebot sind oder die dort von Drittanbietern angeboten werden, denn die Auswahl und das Preisniveau bei Amazon ist doch beeindruckend.

Jetzt kann und soll man natürlich darüber diskutieren. Ich finde das Preisniveau von deutschen eBooks auch nicht wirklich angemessen und denke, dass auf dem eBook Markt ähnliche Fehler gemacht werden, wie es vor 10 Jahren noch auf dem Gebiet der mp3-Downloads war: Es werden Produkte mit hartem Kopierschutz zu kaum niedrigeren Preisen als die physische Version verkauft. Mal im Ernst, ich kaufe doch kein eBook für 12,99€, wenn das Buch 14,99€ kostet – das gleicht einfach die Nachteile nicht aus. Ich kann das Buch nicht weiterverkaufen, nicht gebraucht kaufen und bin darauf angewiesen, dass der Kopierschutz funktioniert. (ob man heute gekaufte eBooks in 10 Jahren noch benutzen kann?) Bei Videospielen oder Musik bin ich gerne bereit, so etwas in Kauf zu nehmen, ich kaufe gerne MP3 Downloads und meine Videospiele eigentlich ausschließlich über Steam – weil die Preise stimmen. Ein gerade neu erschienenes Album kostet im Laden zwischen 15 und 20€, der Download kostet die Hälfte – völlig okay.

Ich sehe allerdings auch, dass ein Autor fair bezahlt werden möchte, dass man ein eBooks nicht verramschen möchte – dennoch denke ich, dass (gerade wenn vielleicht Verlag und Händler ihre Margen etwas drosseln) der eBook Markt aufblühen würde, wenn ein eBook zu einem 14,99€ Taschenbuch vielleicht nur 6,99€ kostet. Diese hohen Preise für eBooks sorgen meiner Meinung nach nur für eine verbreitete Nutzung von illegalen Tauschbörsenangeboten und eine Fokussierung auf die Onleihe (viele Leser kommen mit den Worten „Ich hab mir jetzt für die Onleihe einen eBook Reader gekauft“ zu mir) – was dem Wachstum des Marktes sicherlich nicht gut tut.

Dennoch halte ich das Verhalten von Amazon für ein völliges Eigentor. Wer bestellt schon ein Buch, wenn man 9 Tage warten muss, bis es in den Versand kommt? Und wer lässt sich davon abhalten, ein Buch zu bestellen, nur weil Amazon später ausliefert.

Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht mehr wohl dabei fühle, auf Amazon zu verlinken. Ich fand das eine ganz nette Sache, damit konnte ich mir die bibliografischen Angaben sparen und ihr hattet die Chance, euch direkt weiter zu informieren und das Buch bei Gefallen auch zu bestellen. Im besten Falle hätte ich dann auch noch etwas gehabt – nämlich die Provision. Dieser Fall ist in zwei Jahren jedoch nicht einmal eingetreten. Und das ist der zweite Grund, warum ich darauf verzichten werde: Ich habe nichts davon.

Jetzt überlege ich gerade, wie ich es euch dennoch ermöglichen kann, möglichst einfach an weitere Informationen und eine Bestellmöglichkeit zu kommen – ich überlege beispielsweise einen Link zum Eintrag des Buches auf Buchhandel.de einzubauen, (Beispiel) – ich denke auch darüber nach, die wesentlichen Informationen zu dem Buch einfach selbst als Auflistung einzubauen. Ich würde mich über euer Feedback freuen und gerne wissen, was ihr dazu zu sagen habt, was ihr als Leser gerne hättet.

Das ganze werde ich dann umstellen, wenn auch Romanfresser 2.0 ans Netz geht – ich schätze, es wird Mitte September werden.

Lieben Gruß

Florian

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