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Der Unfall – Agatha Christie

Es geht weiter mit Agatha Christie. Nach einem englischen Buch, einigen Hörbüchern und einem Kurzgeschichtenband habe ich inzwischen ja schon einiges gelesen. Einen deutschen Roman habe ich noch nicht gelesen, aber es geht jetzt mit (deutschen) Kurzgeschichten weiter. Der Band heißt nach der Titelgeschichte „Der Unfall… und andere Geschichten“ und stammt aus dem Scherz-Verlag. Der Band wird angepriesen mit „Sieben Variationen über das Thema Mord, gespielt von Miss Marple und Hercule Poirot“. Warum ich diese Werbung nicht so wirklich gelungen finde, dazu gleich mehr. Kommen wir zur Titelgeschichte.

Der Unfall ist gerademal 9 Seiten lang und handelt von einem ehemaligen Kriminalinspektor, der ein seltsames Gefühl hat. Er glaubt, in seiner Nachbarin eine Giftmöderin aus einem Fall von vor 10 Jahren wiederzuerkennen und hat das Gefühl, sie würde nun wieder zuschlagen und ihren Ehemann ermorden wollen. Denn es gab schon mehrere Fälle, in denen diese Frau in einen Unfall verwickelt war, der ihre jeweiligen Ehemänner ereilt hat. Sein anderer Nachbar interessiert sich nur so mäßig für seine Erkenntnisse und so macht er sich allein auf den Weg, den Mann zu retten. Er stellt die Frau dann auch genau in der richtigen Situation zur Rede.

Ich verrate jetzt mal nichts über das Ende, aber ich kann euch verraten, dass weder Miss Marple noch Hercule Poirot in der Geschichte auftauchen. Und das ist eigentlich mein größter Kritikpunkt. Das ist ein blanker Etikettenschwindel! In der ersten Geschichte, der Titelgeschichte. Warum macht man diese Geschichte zur Titelgeschichte?

Offenkundig kann Agatha Christie auch ohne ihre beiden Stammermittler ganz gut schreiben, denn die Geschichte ist spannend angelegt und interessant zu Ende gebracht. Mit gerademal 9 Seiten ist das eine enorm kurze Geschichte, es passiert zwar auch nicht viel, aber die kurze Handlung ist sehr stringent und vollständig auserzählt. Eigentlich ist die Geschichte relativ trivial und ich vermute, Christie hatte diese Grundidee im Kopf und wollte sie einfach mal kurz niederschreiben. Ich fand die Geschichte recht nett, ich gebe einfach mal aus dem Bauch heraus 3/5 Sternen. Was einfach mein Kritikpunkt ist, ist weniger die Geschichte selbst, sondern dass es die Titelgeschichte eines Buches ist, dass als Miss Marple/Hercule Poirot Band angepriesen ist. Lieber Scherz-Verlag, was soll das?

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