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Sonnenläufer – Melanie Rawn

Cover von Sonnenläufer

 


Ich habe recht lange für dieses Buch gebraucht. Ich habe es in den Herbstferien in einer Buchhandlung entdeckt und spontan mitgenommen, es aber dann nach etwa 100 Seiten weggelegt, weil ich lieber etwas Englisches lesen wollte.

Vor einiger Zeit habe ich es dann wieder in die Hand genommen, aber trotzdem noch fast 2 Wochen gebraucht, bis ich endlich durch war.

In Sonnenläufer stirbt zunächst der regierende Prinz von Stronghold, um durch seinen Sohn ersetzt zu werden, der ziemlich unauffällig erscheint, aber ziemlich klug und gerissen ist.

Ihm wurde eine Lichtläuferin zur Ehefrau versprochen, diese hat ihn in einem Brunnen erblickt und hat sich auf den Weg zu ihm gemacht, sie lieben sich sehr, müssen aber ihre Liebe zunächst geheim halten, da Rohan, der Sohn, noch eigene Pläne hat, um seinen Konkurrenten, Rolestra zu schwächen.

Beim Rialla, einem dreijährigen Volksfest, lässt er einige Verträge zu seinen Gunsten aushandeln, weil Rolestra glaubt, er würde eine seiner Töchter heiraten – dann könnte man ihn nach der Geburt des ersten Sohnes bedenkenlos töten.

Als er dann die Lichtläuferin Sioned erwählt, gibt es weniger Wirbel als geplant, einige Zwischenfälle gingen dem nämlich voraus.

Einige Zeit später wird Rohan auf seiner Reise zu seinen Vasallen auf die Burg einer von Rolestras Töchtern entführt und schwängert diese dort zunächst unter dem Einsatz von Drogen, später vergewaltigt er sie ganz bewusst. Als die Schwangerschaft sicher ist, wird er bis zur Geburt freigelassen.

Währenddessen tobt ein Krieg im Lande, Rolestras Truppen kämpfen in einer Hauptschalcht gegen Rohan in der Wüste, andere Truppen werden von anderen Völkern angegriffen, alles ist im Aufruhr.

Inzwischen ist es Winter und Sioned macht sich auf den Weg, das Kind seiner Mutter zu entreißen, um es als eigenes aufzuziehen (sie kann nach der Seuche keines mehr empfangen), dabei wird die Mutter, also die Tochter Rolestras getötet. Bei der Taufe des Kindes nutzt sie ihre Kräfte, die des Kindes und die anderer Lichtläufer, um Rohan im letzten Duell des Krieges zu schützen.

Der Krieg ist gewonnen und Rohan wird zum Hoheprinzen ernannt und kann das Land in Frieden einen.

Ich muss sagen, mir hat das Buch recht gut gefallen, aber nicht vom Hocker gehauen. Ich fand die Story an sich recht nett, wobei es tatsächlich ziemlich viel Handlung für die 800 Seiten war – es geht teilweise ziemlich schnell voran und die Personenkonstellationen sind recht komplex. Jeder plant Intrigen mit jedem, man weiß nicht immer, auf wessen Seite die Charaktere stehen und gegen Ende wird man von einigen Charakteren nochmal sehr überrascht.

Allerdings hatte das Buch auch einige, leider ziemlich deutliche, Schwachstellen. Mir persönlich war zu viel Sex im Buch. Ich habe normalerweise kein Problem mit Sex, aber die sexuelle Vergangenheit der Hauptcharaktere zu einem immer wiederkehrenden Element zu machen, hat mir nicht so gut gefallen. Die Schlachten fielen mir auch etwas kurz aus. Rawn hat viele Seiten für irgendwelche diplomatischen und intriganten Pläne verschwendet, aber die eigentlichen Showdowns sehr kurz ausfallen lassen – hier hätte mir eine etwas andere Gewichtung gut gefallen.

Was mich etwas gewundert habe, ist das relativ abschließende Ende. Mir ist relativ wenig eingefallen, wie die Geschichte weiterlaufen könnte, es wäre möglich, die Geschichte jetzt 20 Jahre später wieder einsetzen zu lassen und irgendwas mit dem Sohn der beiden anzustellen, aber ansonsten wüsste ich nicht viel, was noch kommen könnte. Ich hoffe allerdings, dass die Geschichte bei Rohan und Sioned bleibt, denn die beiden Hauptcharaktere sind tatsächlich sehr gut gezeichnet und tolle Identifikationsfiguren.

Wer sich die 800 Seiten antun möchte, sei herzlich dazu eingeladen, das Buch für für 9,99€ bei Amazon zu erstehen.

Ich gebe Sonnenläufer 3,5/5 Sternen, da es sicherlich einige Schwächen hat, aber trotz Allem ein recht guter Fantasyroman ist.

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