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Der Buick – Stephen King

Inzwischen sind wieder einige Liter Wasser den Jordan entlanggewandert und ich kann mal wieder ein Werk des Meisters anfassen. Der Buick war ein Buch, dass ich aus der Wühlkiste erlöst habe.

Ned Wilcox ist ein Teenager. Sein Vater wurde auf der Streife von einem Betrunkenen überfahren und deshalb kommt er zu seinen ehemaligen Arbeitskollegen. Er wird auf einen Buick aufmerksam und die Kollegen erzählen im seine Geschichte.

Dieser Buick ist vor über 20 Jahren an einer Tankstelle aufgetaucht und irgendwas stimmt an ihn nicht. Dieses Auto kann eigentlich nicht fahren. Der Buick wird von der Streife mitgenommen und bleibt unter Verschluss und entwickelt ein Eigenlebene. Es gebärt seltsame Wesen, eine Art Fledermaus, Käfer, seltsame Pflanzen – alle sofort tot und nicht von dieser Welt. Auch das sezieren bringt keine Gewissheit über sie.

Eines Tages kommt ein noch lebendes, aber alles Andere als menschliches Wesen aus dem Buick, der Hund der Wache geht dabei leider drauf, gleichzeitig entläuft ein verhafteter Junkie und taucht nie wieder aus. Die Geschichte des Buick nimmt jedoch kein Ende. Es gibt keine Indizien, was er sein könnte und woher er kommt.

Aus diesem ernüchternden Fazit zieht Ned den Schluss, er muss ihn vernichten, weil er seinen Vater auf dem Gewissen hat. Gerade noch so schaffen es die Kollegen, ihn davon abzuhalten.

Jahre später hat der Buick einen Sprung in der Windschutzscheibe, ein Indiz dafür, dass er “sterblich” ist.

Es ist wieder mal ein typischer Stephen King Roman, bei dem man mitfiebert, aber alles mitfiebern umsonst ist, weil es kein auflösendes Ende gibt. Stephen King arbeitet mit seinen üblichen Stilmitteln, er schafft eine Atmosphäre, die irgendwie endzeitlich wirkt, aber irgendwie auch einen total normalen Alltag beschreibt. Seine Beschreibungen sind ziemlich abstoßend und man ist stark an das Buch gefesselt, man kann nicht einfach so aufhören zu lesen. Ich habe das Buch (c.a. 500 Seiten) innerhalb von 24 Stunden durchgelesen, was selbst bei meinem Tempo ziemlich schnell ist.

Die Charaktere des Buches gehen nicht besonders in die Tiefe, aber sind so tief, wie nötig gestaltet. Die magische Anziehungskraft des Buick ist ein wichtiges Thema, das auch angemessen ausgebreitet wird. Die Erzählstruktur, mit der Rahmenhandlung im Hier und Jetzt, der eigentlichen Haupthandlung, die immer erzählt wird, ist zunächst etwas verwirrend, aber man kommt ziemlich schnell rein – und sie ist sehr passend.

Ob man dieses mehr oder weniger offene Ende mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Mir hat es ziemlich gut gefallen und ich denke, auch wenn das bestimmt nicht der beste Roman von Stephen King ist, ist der Buick ein packender und fesselnder Horrorroman, den man durchaus weiterempfehlen kann. Folgerichtig bekommt er von mir 4/5 Sternen. Offensichtlich gibt es derzeit keine verfügbare Auflage, die nächste Auflage soll erst am 04. Juli erscheinen und kostet dann 9,99€ als Taschenbuch

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