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Moby Dick–Hermann Meville

Cover von Moby Dick

 

Tjoa. Eigentlich kann ich zu diesem Buch nicht wirklich eine Wertung vergeben, denn die Ausgabe, die ich habe, ist eine bearbeitete Jugendbuchausgabe, die nur 250 Seiten umfasst. Von dem monumentalen Werk, das Moby Dick eigentlich ist, habe ich eigentlich nichts mitbekommen und so kann die Rezension nur der Versuch sein, anhand einer Zusammenfassung das Monumentale des Werks zu erkennen.

Die Geschichte ist, denke ich, allgemein bekannt. Ismael begegnet einem Polynesier, Queequeg, beide heuern auf einem Walfänger an, der von Kapitän Ahab geleitet wird und nur das eine Ziel hat – den weißen Wal, der ihm ein Bein raubte, zu töten. Viele negative Vorzeichen deuten einen zähen Kampf gegen diesen Wal an und tatsächlich – der Kampf gegen den Wal dauert drei Tage und endet in einer Katastrophe. Das Schiff geht unter und nur Ismael überlebt und kann die Geschichte des Schiffes Pequod und der Jagd nach dem weißen Wal erzählen.

Wie gesagt, ich habe Schwierigkeiten, von meiner Ausgabe auf das Werk zu schließen, also versuch ich es einfach mal und schreibe meine Eindrücke nieder.

Moby Dick ist eine ziemlich groß angelegte Geschichte, die in irgendeiner Form das Scheitern und das unendliche Streben bis in den Tod thematisieren und damit irgendwie charakterisierend für das Leben als solches ist, der Walfang steht also nur als Metapher für etwas höheres, allgemeines. Nicht zuletzt ist jedoch der Walfang, als ein sehr schmutziges, abstoßendes und ethnisch fragwürdiges Gewerbe auch ganz direkt ein wichtiges Thema. Diese beiden Eindrücke habe ich aus meiner Ausgabe eher zwischen den Zeilen herauslesen können, aber wenn man weiß, wonach man sucht, findet man es sicherlich. Aber irgendwie merkt man meiner Ausgabe an, dass sie beschnitten ist. Diese groß angelegte Geschichte kann sich auf den 250 Seiten einfach nicht entfalten und man vermisst irgendwie dieser Funken an Dramatik, der die Geschichte zu einem Epos machen kann. Trotzdem zeigt meine Ausgabe auf den 250 Seiten einige Längen, die ich mir nicht so ganz erklären kann, weil die Geschichte an sich eigentlich eine einzige Länge sein sollte, in der aber so viel passiert und eine solche Stimmung aufgebaut wird, dass es nicht passieren sollte.

Jetzt habe ich so lange gemeckert und möchte aber noch etwas positives loswerden: Als Jugendbuchausgabe ist das Buch vollkommen geeignet und durchaus zu empfehlen, ja, es gefiel mir trotzdem irgendwie. Es ist sicherlich nicht das ganze Moby Dick, aber eine gelungene Jugendadaption und hat sicherlich seine Daseinsberechtigung. Und auch wenn ich jetzt nur 3/5 Sternen vergebe, ist es sicherlich kein schlechtes Buch, trotzdem würde ich eher zu einer vollständigen Ausgabe raten – die Übersetzung von Friedhelm Rathjen soll ziemlich gelungen sein – oder man liest einfach das Original. Meine Ausgabe gibt es übrigens hier zu kaufen.

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