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Frostblüte – Zoe Marriot

Cover von Frostblüte

  


Ich bin mit meinen Rezensionen ein wenig im Rückstand. Deshalb soll es die kommende und die übernächste Woche darum gehen, diesen Rückstand etwas abzuarbeiten und deshalb fange ich heute mit einem ganz besonderern Buch an, das mir den Oktober versüßt hat: Frostblüte von Zoe Marriot:

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar vom Carlsen Verlag zugesandt bekommen, vielen Dank dafür. Es ist ein Jugendbuch und will auch als solches wahrgenommen werden, aber ist sicherlich auch für die berühmte “Young Adult”-Zielgruppe einen Blick wert.

Wir begegnen Frost, einem siebzehnjährigen Mädchen, die ein Problem hat: Sie trägt den Dämon eines Wolfes in sich, der immer hervorbricht, sobald sie Blut sieht. Dann verliert sie völlig die Kontrolle über sich selbst und verletzt alles und jeden, der ihr zu nahe kommt. In dessen Folge erfuhr sie und ihre Mutter viel Ablehnung und sie befanden sich ständig auf der Flucht. Nach einigen Gefangennahmen und ihren verzweifelten Fluchtversuchen, schließt sie sich der Gruppe um Luca an, die gegen die Gruppe seines Bruders trifft und sich für das Gute in dieser Region einsetzt und eine alte heilige Stätte wieder zurückerobern möchte. Dort erlebt sie zum ersten Mal, was Heimat und Geborgenheit eigentlich heißt, außerdem verliebt sie sich in Luca. Und dann passieren vielerlei verschiedene Dinge, die diese Beziehung ziemlich ungewöhnlich weiterentwickeln – über die ich an dieser Stelle schweigen möchte, denn sie gehören irgendwie zur Spannung des Buches.

Thema Spannung: Es ist wirklich ein spannendes Buch. Der Einstieg ist etwas langweilig und man hat Probleme, sich in der Welt von Frost zu orientieren, man weiß nicht so genau wo sie ist und vor wem sie wegläuft. Die eingestreuten Ausschnitte aus ihrer Vorgeschichte verwirren zusätzlich. Nach kurzer Zeit hat man sich jedoch zurechtgefunden und spätestens, als sie auf Luca trifft, zeigt sich, wer Frost wirklich ist. Ein total liebes Mädchen, das einfach nur auf der Suche nach Liebe und Anerkennung ist – sie ist eine tolle Protagonistin und es macht viel Spaß, sie auf ihrer Entwicklung zu einer jungen Frau, die einen starken Willen und klare Wertevorstellungen hat, zu beobachten. Ihre Geschichte ist total interessant und vielschichtig und man kann sich mit Frost richtig gut identifizieren. Die Geschichte vermag es vielleicht sogar, einem Halt zu geben und transportiert eine gewisse Moral, die sich einem aber nicht aufzwingt. So etwas mag ich ja grundsätzlich sehr gerne.

Die Charakterkonstellationen sind etwas schwierig und wie sooft in Jugendbüchern geht es viel um Liebe, dann ist da ein zweiter Kerl, der eigentlich mal Antagonist war und es jetzt nicht mehr ist und dann macht der Protagonist wieder eine Wandlung durch und am Ende sind alle entweder tot oder verliebt. Das klingt jetzt schlimmer als es ist, die Geschichte ist eigentlich nicht vorhersehbar und mich hat das auch gar nicht gestört, aber wenn sich jemand von solchen Konstellationen gestört fühlt, sei er hiermit gewarnt. Wie so jemand auf die Idee kommt, ein Jugendbuch zu lesen, erschließt sich mir dann aber auch nicht.

Kurz gesagt: Frostblüte hat eigentlich alles, was ein schönes Buch braucht. Eine starke Handlung, schöne Charaktere und genau die richtige Portion Fantasy, die man sich in der Geschichte wünscht. Es ist wohl nicht wirklich im Bereich High Fantasy einzuordnen, auch wenn vielleicht formal die Gesichtspunkte dafür erfüllt sind – ich würde einfach sagen, dass es ein tolles Jugend-Fantasybuch ist; ihm als solches auch gerne 4,5/5 Sternen geben und freue mich darüber, dass ich die Chance hatte, es zu lesen.

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