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Das schweigende Netz – Enwor 07

k-WP_20150926_003Zwei Wochen Pause liegen hinter mir, aber natürlich habe ich diese Pause zum Lesen genutzt und so geht es dann auch weiter mit dem siebten Band der Enwor-Reihe.

Mit Skar zusammen haben Del und seine Satai die Burg des Zauberers erobert. In seinen letzten Atemzügen ruft dieser Skar noch einmal zu sich und erklärt ihm, dass der ganze Kampf sinnlos ist. Danach häufen sich die seltsamen Ereignisse: Ein seltsames schwarzes Netz umgibt die hohen Frauen und nur eine einzige junge Frau, die Tochter von Gowenna, schafft es, Skar und Del zu berichten, dass sie in einer Falle stecken. Wie genau diese aussieht, ist aber zunächst unklar, Del glaubt auch nicht wirklich daran, nur Skar und der Anführer der Quorll sehen die Probleme – sind aber auch machtlos, weil ständig neue Ereignisse eine wirkliche Aussprache verhindern. Auch das schwarze Netz kommt dauernd wieder und kann nicht wirklich bekämpft werden – klar ist nur, dass es alles benetzt und in Borg-Manier assimiliert, was ihm in die Quere kommt. Am Ende eskaliert das Bündnis zwischen Satai und Quorll in einem finalen Kampf, der nicht nur tausende Tote fordert, sondern auch Skar die Chance gibt, die Wahrheit zu erkennen und seinem Ruf zu folgen.

Ich muss sagen, ich fand diesen Band sehr spaßig, weil er sich ein bisschen wie eine Folge Star-Trek anfühlte. Irgendwie in einem begrenzten Raum tummelt sich eine komische Masse, die Besitz über die Menschen ergreift und besiegt werden muss – das hat schon etwas von den Borg. Schön war auch, dass man lange im Dunkeln gelassen wurde, zwar eine Ahnung hatte, worum es irgendwie geht und dann am Ende doch noch überrascht wird, wie das Ganze tatsächlich gelöst wird. Ganz Hohlbein-untypisch ist die Lösung auch ziemlich plausibel und greift nicht nur Elemente aus dem ersten Band (damals in diesem seltsamen Wald bzw. in den Höhlen unter ihm gab es genau dieses schwarze Netz!) auf, sondern passt auch gut in die größere Geschichte um den Untergang der Welt hinein, steht als einzelne Episode da und ist gleichzeitig Teil einer Gesamthandlung. Das gefiel mir wirklich gut!

Auch das Geheimnis um Skar selbst wird in diesem Band andeutungsweise gelüftet, aber irgendwie scheint auch Del damit zu tun zu haben – ich hoffe sehr, dass wird dann Gegenstand des nächsten Bandes, es wurden nämlich bereits gute Ansätze für weitere Bände gelegt, die dann in den letzten Bänden gerne umgesetzt werden dürfen – darauf freue ich mich schon. Der ewige Kreislauf um die zerstörte Freundschaft zwischen Skar und Del eskalierte in diesem Band ziemlich häufig, obwohl immer wieder einzelne Hoffnungsfunken eingestreut wurden. Man hofft ja geradezu, dass die beiden endlich wieder an einer Seite kämpfen – und tatsächlich wurde auf den letzten Seiten der Grundstein dafür gelegt.

Nicht einmal die vielen Kampfszenen stießen mir diesmal sauer auf, weil ich immer das Gefühl hatte, sie passen gut herein. Dass man die ominösen Wesen, die der Auslöser für die Geschichte der ersten Bände waren – die Quorrl, die ein bisschen an Orks erinnern – in diesem Band besser kennenlernt und erkennt, dass sie auch eine gleichberechtige Spezies sind, fand ich großartig – allerdings waren diese Szenen dann etwas extrem ausführlich.

Aber von solchen Kleinigkeiten lasse ich mir diesen Band nicht verderben, ich finde, es ist bisher der stärkste Band der Serie und man bekommt das Gefühl, dass der ganze Konflikt um die Welt Enwor nun auf eine neue Ebene gehoben wurde. Ich freue mich auf die weiteren Bände und gebe für diesen Band gerne 4,5/5 Sternen – so darf es weiter gehen!

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