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Das schwarze Schiff – Enwor 05

k-WP_20150906_003So, am späten Sonntagabend ist es dann endlich so weit, ich bin durch mit dem dieswöchigen Band von Enwor, der mir trotz einigen Lesevergnügens nicht so wirklich gut gefallen hat.

Das schwarze Schiff spielt einige Monate nach den Geschehnissen der letzten Bände. Gowenna ist mit Skar und Del auf einem Schiff der Freisegler auf dem Weg zu einem bestimmten Berg. Sie hat Vela im Gepäck, die dort Skars Sohn zur Welt bringen soll. Doch es wird schnell klar, dass irgendetwas nicht stimmt: Sie werden von einem bedrohlichen schwarzen Schiff verfolgt, das mit seinen Feuerkatapulten als Schrecken der Meere gilt. Als Skar sich eine Falle überlegt, stellt sich heraus, dass es nicht einfach ein Schiff, sondern ein lebender Organismus ist. Zudem ist der Kapitän verstorben, Skar hat das Kommando inne und sie sind an einem Eisstrand gefangen. Eine schwierige Situation, aus der Gowenna sie aber scheinbar retten kann, denn sie findet einen Weg zu einer Art verfallenen Stadt, von der aus es weiter gehen könnte.

Dass in diesem Spiel aber wieder Del noch Gowenna sie selbst sind, der verbliebene Sohn des Kapitän auch nicht er selbst ist und scheinbar hier ein lange abgekartetes Spiel gespielt wird, von dem nur Skar nichts weiß, wird erst am Ende klar, als in einem unterirdischen Hafen (wir erinnern uns an die unterirdischen Labyrinthe aus Band 1&2) Skars Sohn, den Vela nach erzwungenem Sex in sich trug, zur Welt kommt.

Ich muss sagen, dafür, dass der fünfte Enwor-Band bisher der längste dieser Reihe war, hatte er verhältnismäßig wenig zu bieten. Es ging in weiten Teilen darum, wie Skar mit seiner Verantwortung umgeht, die Menschen durchs Eis zu führen, es geht darum, wie hart das Eis ist und wie sehr die Besatzung am Ende ist – die Besatzung selbst sind 50 völlig anonym bleibende und langsam wegsterbende Gestalten, die höchstens dadurch auffallen, dass immer mal wieder eine andere Zahl von ihnen auftaucht und immer mehr von ihnen in der klirrenden Kälte, die sehr anschaulich beschrieben wird, gestorben sind. Natürlich sterben an der Kälte immer nur die anonym gebliebenen Personen und nie mal eine wichtige Person – aber scheinbar müssen Menschen sterben, damit klar ist, dass es wirklich eine nervenzermürbende Kälte ist.

Einige Ideen des Bandes habe ich auch scheinbar nicht so ganz verstanden. Warum jetzt zwischendrin mal wieder Eiskolosse kamen und bekämpft werden wollen, wer genau jetzt der Sohn des Kapitäns war und wieso genau der mysteriöse Gegner sie am Ende doch hat ziehen lassen, erschließt sich mir auch nach einigem Nachdenken nicht. Immerhin ist das Ende durchaus nachvollziehbar gestaltet und die sehr wenigen Hanglungsbögen, werden zu Ende gebracht.

Ich hätte mir auf gut 400 Seiten etwas mehr Nebenhandlung gewünscht. Der Fokus bleibt immer auf den vier Protagonisten liegen und es gibt keine Nebenhandlung. Da insgesamt auch nicht so wahnsinnig viel passiert und der Ort der Handlung mit dem Schiff und der Eisinsel überschaubar bleibt, war mir fast ein bisschen langweilig in dem Band, einfach der geringen Zahl an Protagonisten, Ereignissen und Handlungsfäden geschuldet.

Insgesamt war es ein durchaus lesenswerter Band, der mir persönlich durch seine Handlungsarmut etwas lang war – und leider sticht er auch nicht wirklich aus Hohlbeins Gesamtwerk hervor. Klar, in der Reihe macht es Spaß, aber mehr als 2,5/5 Sternen kann ich leider nicht dafür vergeben. Immerhin wurde die Geschichte um Skars Sohn fortgesetzt.

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