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1Q84 – Kapitel 10: A Real Revolution with Real Bloodshed

Wie bestimmt keiner vermutet hätte, geht es mir Tengo weiter, der sich im letzten Kapitel Fuka-Eri etwas angenähert hat. Dieser Trend wird fortgesetzt. Die beiden, die ich mir ziemlich süß zusammen vorstelle, halten weiterhin Händchen während sie umsteigen und dann in einem kleinen Kaff, das keiner kennt, aussteigen und mit dem Taxi zu einem Haus fahren.

Dort treffen sie auf Professor Ebisuno, von dem Tengo glaubt, schon mal etwas gehört zu haben – er betreut Fuka-Eri. Nachdem sie sich über das Projekt unterhalten haben und Ebisuno auch seine Zustimmung gegeben hat – nicht ohne, dass er die Konsequenzen für Fuka-Eri bedenkt, beginnt er, von Fuka-Eris Vater zu erzählen.

Dieser war wohl zur Zeit der Kulturrevolution von diesem linken Zeugs angetan und hat Studentenaufstände und Ähnliches organisiert, er war wohl mit seiner Gruppe einiger Zeit bei einer sektenartigen Vereinigung, um nach den Aufständen unterzutauchen, organisierte aber dann eine Art Selbstversorgerbauernhof, der dann immer größer und erfolgreicher wurde, bis sich eine militante Gruppe von ihnen getrennt hat, um einer echten, blutigen Revolution nachzugehen. In diesem Zusammenhang gab es wohl auch einige Massaker. Tengo scheint sich an einzelne Begrifflichkeiten zu erinnern, diese lösen bei ihm auch starke Gefühle aus, aber er kann sie nicht so wirklich einordnen.

An dieser Stelle endet das Kapitel und lässt mich ein wenig verwirrt zurück. Inzwischen häufigen sich auch bei Tengo Indizien dafür, dass er in einer alternativen Welt lebt, auch wenn er das noch nicht zu glauben scheint. Der Charakter des alten Professor fand ich grundsätzlich eher positiv, aber irgendwie hinterlässt er einen seltsamen Beigeschmack. Ich vermute, mit ihm passiert noch einiges und auch Fuka-Eris Vater wird noch eine große Rolle spielen. Zumindest lässt sich nur so die ausführliche Beschreibung dieser Vorfälle erklären, die mich generell etwas erstaunt zurücklässt, weil ich absolut nicht einordnen kann, was da passiert ist. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was in Japan an Studentenaufständen passierte, die Kulturrevolution sagt mir natürlich einiges, aber trotzdem ist das ein ganz spannendes Thema, von dem ich gerne noch mehr erfahren würde.

Murakami bricht hier ein wenig mit seinen bisherigen Ansätzen. Zwar ist das Kapitel mit 24 Seiten schon verhältnismäßig lang, aber der Handlungsstrang vom Besuch beim Professor wird noch nicht zu Ende geführt – er ist nicht mal fertig mit dem Erzählen. Jetzt beginnen sie also wieder, diese gemeinen Cliffhanger, bei denen ich eigentlich erst weiterlesen will, was denn jetzt hier passiert, als zurück zu Aomame zu gehen.

Aber, da ich sowieso in Kürze wegmuss und keine Zeit zum weiterlesen habe, verbleibe ich an dieser Stelle bis zum Freitag.

 

P.S: Wenn ihr das lest, bin ich gerade auf dem Weg nach Darmstadt/Aschaffenburg zu einem Konzert von Spock’s Beard. Wir lesen uns dann übermorgen.

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