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Der Hexer 59 – Das Erwachen

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Der Hexer ist tot, die Serie ist eingestampft. Und trotzdem geht es weiter? Ganz offensichtlich, denn, so erklärt uns Mitautor Rehfeld in seinem Vorwort, wurde der Hexer durch seine Neuveröffentlichung in Sammelbänden ziemlich beliebt, sodass Hohlbein – der ja durchaus noch etwas mehr vorgehabt hatte – einfach weitergeschrieben hat. Dieser Band enthält nun das erste Kapitel des Romans ‚Der Sohn des Hexers‘ – obgleich er auf den ersten Blick damit noch nichts zu tun hat.

Dieses Heftchen – das übrigens gut 20% länger ist als die letzten 50 Bände – beschäftigt sich eigentlich erstmal damit, alles wieder zusammenzuflicken, was jetzt passiert ist. Robert wurde von Howard aus dem brennenden Haus geborgen und in der Zeit eingefroren und von Rowlf und Sill zu Viktor Frankenstein gebracht, der jahrelang an ihm herumgebastelt hat. Howard unterdies wurde jedoch in einem Prozess zum Tod verurteilt. Ihm wird zur Last gelegt, insgesamt fünf Morde – unter anderem an Robert und seiner Frau begangen zu haben. Fünf Jahre lang hat sein Anwalt das Todesurteil herausgezögert und er bietet es ihm auch jetzt an. Doch Howard lehnt ab. Es ist Zeit für Robert, zu erwachen.

Ich hatte ein bisschen befürchtet, dass dieses Heftchen jetzt extrem unvollständig wird, weil es ja ein Kapitel eines Buches war – aber Hohlbein hält den heftromanartigen Stil tatsächlich insofern durch, als dass es durchaus eine abgeschlossene Episode ist. Und was für eine! Man merkt allerdings schon, dass dieses Bändchen nicht für Neueinsteiger konzipiert ist, sondern für Leser, die die Hexer-Reihe bereits kennen. Viele bekannte Charaktere kommen zurück, die Haupthandlung findet fünf Jahre in der Zukunft statt, aber worum es in diesem – wohl abschließenden – Zyklus gehen wird, ist wohl nicht so ganz klar. Robert lebt allerdings. Howard scheint tatsächlich gehängt worden zu sein, wobei ich das Gefühl habe, das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.

Ich fand das Heftchen grandios. Der Stil wirkt ein gutes Stück romanartiger, gerade auch weil die Zeitsprünge einiges an Vorwissen erfordern (dürfen) und jetzt nicht mehr alle 10 Seiten Action provoziert werden muss – wobei es an dieser auch nicht mangelt – die behutsame Stiländerung gefällt mir gut und wenn es so weitergeht, freue ich mich sehr auf die letzten neun Bände. In diesem Sinne gebe ich also volle 5/5 Sterne (wow, wie lange ist das her?), auch wenn wir strenggenommen nicht mehr von Heftromanen reden.

Danke an den Lübbe-Verlag für das Bereitstellen der Grafik. Im Rahmen des Blogprojekts “Der Hexer” erscheint wöchentlich eine Kurzrezension aus dieser Heftromanserie.

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