P.D. James ist eine etablierte Kriminalromanautorin in England. Bis heute hatte ich von ihr noch nichts gehört, dann tauchte ihr Roman “The Lighthouse”, zu deutsch eben Wo Licht und Schatten ist, auf der Liste der Lektüren für das CAE auf.
In dessen Folge wagte ich mich an meinen ersten englischen Krimi.
Auf Combe Island, eine abgeschiedene Urlaubsinsel für VIP aus Kultur und Wirtschaft, wird Autor Nathan Oliver erhängt gefunden. Ein Selbstmord? Nein, ein Mord. Der Kreis der Verdächtigen ist begrenzt, aber aus ihnen ist nichts herauszubekommen. Erst über die Vergangenheit der Bewohner der Insel, ist ein plausibles Motiv zu erraten.
So könnte man das Buch beschreiben, ohne zu viel zu verraten, was ich auch an dieser Stelle nicht machen möchte – dafür ist es ja ein Krimi.
Dieses Buch hat Schwächen. Viele Schwächen. Es fängt zum Beispiel mit der Erzählung der Liebesgeschichte des Kommissars an. Anschließend werden auf weiteren 100 Seiten die Menschen auf der Insel vorgestellt und deren letzte Geschehnisse vor der Tat erläutert. Erst nach insgesamt 130 Seiten kommt die Polizei auf der Insel an und wird zirka 150 Seiten damit verbringen, die letzten Geschehnisse vor der Tat zu erfragen. Bei diesen Befragungen wird die Geschichte der Insel mehrere Male erzählt. Es ergeben sich einige verdächtige und einige potenziell unverdächtige Bewohner, aber wirkliche Lösungsansätze gibt es nicht. Dann kommt eine Krankheit, es passiert noch etwas und irgendwann, 30-40 Seiten vor Schluss kommt dann dem Kommissar der rettende Einfall und er löst das Puzzle. Fall beendet.
Versteht mich nicht falsch, es war zwischenzeitlich durchaus spannend, gerade der letzte Teil ab Einbruch der Krankheit war durchaus fesselnd. Aber der Krimi kam ziemlich langsam ins Rollen und bot am Ende auch nicht die große Überraschung. Natürlich ist es nicht der, den man die ganze Zeit verdächtigt hat, aber auch das ist typisch Krimi. Einzig das Motiv der Insel und des begrenzten Täterkreises gefiel mir richtig gut.
Insgesamt ist Wo Licht und Schatten ist durchaus ein ganz netter Kriminalroman, aber sicherlich kein Meisterwerk. Ich vermute, dass P.D. James deutlich Besseres zu bieten hat. Wem jedoch Kriminalromane gefallen, der wird an Wo Licht und Schatten ist durchaus Spaß haben. Ich bin generell kein großer Fan von Krimis.
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