Unter deutschen Betten ist ein exemplarisch ausgewähltes Beispiel vieler Bücher dieser Zeit, die einem Trend zu folgen scheinen: Ich erzähle etwas aus meinem Beruf, was andere interessieren könnte.
In Unter deutschen Betten erzählt die Autorin, die verständlicherweise anonym bleiben möchte, von ihrem Auszug aus Polen, ihren Erfahrungen in Deutschland, ihren Putzstellen und ganz allgemein über den Beruf und das Ansehen einer polnischen Putzhilfe.
Nebenbei erzählt sie noch einige private Episoden, die aber immer irgendwie im Kontext des Berufs dargestellt werden, was dem Buch etwas Struktur verleiht – die es auch nötig hat.
Insgesamt wirkt das Buch recht unstrukturiert. Es ist nur grob chronologisch sortiert, zwischendrin streuen sich immer wieder Unterbrechungen der Erzählung (die in kurzen Kapiteln vonstatten geht) ein. Über das Wort Putzfrau wird mehrmals gesprochen, Putztipps sind als eigenständiges Kapitel in die Erzählung eingestreut und auch mehrere Listen sind wild angeordnet enthalten. Etwas mehr Struktur und klares Konzept hätte hier gutgetan.
Bei diesem Buch ist mir aufgefallen, dass die Sätze oft sehr kurz sind, manchmal unvollständig sind und daher alles etwas abgehackt wird. Nebensätze gibt es meist nur wenige, komplexe Satzgefüge sucht man völlig. Dadurch wird ein schnelles Erzähltempo erzeugt, was das kurze Buch noch kürzer wirken lässt.
Inhaltlich ist das Buch meist recht amüsant. Man schmunzelt häufiger, man schüttelt den Kopf, man kann sich durchweg an den Geschichten erfreuen. Die Abschweifungen ins Private fand ich manchmal nicht nötig, die dazugehörigen Anekdoten aus dem Beruf rechtfertigen dies jedoch.
Mir hat Unter deutschen Betten recht gut gefallen, es ist aber kein Must-Have und auch nichts wirklich Tolles. Das Buch kostet kostet 8,99€ bei Amazon