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The golden Egg – Donna Leon

Cover von The golden Egg

 


Diese Kritik schreibe ich gerade zum zweiten Mal, weil der nette Live Writer meinen ersten Beitrag nach einem Rechnerabsturz leider gefressen hat…

Von Donna Leon habe ich bereits zwei Bücher gelesen und war von beiden nur mäßig angetan. Ich habe dann immer wieder mitbekommen, dass sie auf Englisch wesentlich besser schreibt und dass es sich lohnen würde, auch mal ein Buch von ihr auf Englisch zu lesen und als unsere Bibliothek den aktuellen Band auf Englisch angeschafft hat, nutzte ich die Gelegenheit und las diesen 22. Band ihrer Krimiserie und dem venezianischen Commissario Brunetti.

Brunetti wird damit beauftragt, sich eines mäßig interessanten Korruptionsfalls anzunehmen, als seine Frau ihn anruft, um ihm mitzuteilen, dass ein taubstummer Wäschereigehilfe verstorben ist. Auch dies scheint zunächst mäßig interessant, als sich Brunetti mit ihm jedoch näher beschäftigt und ihm auffällt, dass dieser Mann in keinerlei Akten erfasst ist und scheinbar ein Phantom war. Und in Untersuchungen, seine Mutter, die einzige bekannte Bezugsperson betreffend, trifft Brunetti auf überraschend schweigsame Leute, sodass er zu dem Schluss kommt, irgendetwas stimme nicht.

Dramatisch wird die Situation aber erst, als seine Mutter zusammengeschlagen im Krankenhaus auftaucht. Infolge dieses Zwischenfalls offenbaren sich dann die wahren Geheimnisse, die hinter diesem Kind stecken und um diese Rätsel zu lösen, taucht Brunetti in tiefe Familienchroniken ab.

Wie immer bei Krimis will ich über die Lösung des Falls schweigen, hat das Buch doch gerade gegen Ende noch einige interessante Wendungen. Die Geschichte selbst ist nicht übermäßig spannend, ich würde sagen, sie ist ganz gelungen, gegen Ende kommt etwas Spannung auf, aber die meiste Zeit läuft die Geschichte einfach vor sich hin, ohne besonders aufzuregen, man kann sich einfach zurücklegen und genießen.

Denn das ist mir diesmal gelungen. Donna Leon schreibt ein wirklich schönes Englisch, das zwar nicht hundertprozentig korrektes Oxford-Englisch ist (vgl. dazu P.D. James), aber die Sprache ist facettenreich und lebendig und lädt wirklich zum gemütlichen Schmökern ein.

Was mich hierbei noch stört, ist eigentlich Kleinkram. Mir geht die extrem heile Welt der Brunettis etwas auf die Nerven, es ist einfach etwas zu perfekt in dieser Familie. Brunetti trinkt mir zu viel Alkohol und zu wenig Kaffee, aber das sei in Ordnung. Dafür hatte ich wirklich viel Spaß beim Lesen des Buches und bin dabei, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, noch mehr Bücher von Donna Leon zu kaufen, denn für einen gemütlichen Sonntagnachmittag war dieses Buch absolut das Richtige.

Die deutsche Fassung dieses Buch ist noch nicht auf dem Markt, sobald sie das ist, werde ich das natürlich entsprechend verlinken, bis dahin kann ich euch die englische Fassung für 12,95€ empfehlen, die sowieso viel billiger ist. Ich vergebe an dieser Stelle also sehr gerne sogar 4/5 Sternen und muss wirklich mal überlegen, ob ich mehr davon lesen will – die einzelnen Bände sind ja mit durchschnittlich 7€ nicht wirklich teuer.

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