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Straßen der Erinnerung – Bill Bryson

Cover von Straßen der Erinnerung

 

Schon wieder etwas von Bill Bryson? In der Tat, dieser Autor macht mir so viel Spaß, dass ich über lange Sicht vor habe, alle Bücher von ihm gelesen zu haben (und auch zu besitzen…)

Um diesem Ziel näher zu kommen, kaufte ich vor einiger Zeit Straßen der Erinnerung, einen weiteren Reiseroman von ihm.

Mit einem Mietwagen durchquert Bryson diesmal Amerika. Eigentlich eine ziemlich hirnrissige Sache, wo er doch selbst Amerikaner ist, aber dass das Unterfangen keineswegs sinnlos ist, stellt der Leser ziemlich schnell fest – nunja, eigentlich schon beim Untertitel des Buches. Es geht um eine Reise ins vergessene Amerika, also in die ganzen Bereiche dieses riesigen Staates, der von der modernen Zivilisation noch nicht viel mitbekommen hat und die einen Kühlschrank als Gipfel der Evolution feiert. Er begibt sich in einem alten Chevrolet auf eine 14.000 Meilen lange Fahrt durch ziemlich abgelegene Orte, in denen das krasse Gegenteil des glitzendern Glamours, den Amerika versprüht, gezeigt wird und dabei erzählt Bryson einmal mehr mit sehr viel Witz, was dort hinter der Fassade Amerikas wartet.

Das Buch ähnelt von seiner Herangehensweise ein wenig dem Buch Frühstück mit Kängurus, in dem Bryson über weite Strecken hinweg australische Kleinstädte besucht, gerade auch weil ich Frühstück mit Kängurus davor gelesen habe, wurden mir die Parallelen deutlich. Das macht aber überhaupt nichts, denn die Menschen, denen Bryson in diesen Städten begegnet, unterscheiden sich deutlich voneinander. Denn was in Australien die giften Tiere sind, sind in Amerika die Menschen: Unberechenbar. Zwischen sehr freundlich und zuvorkommend, bis absolut ablehnend, manchmal wird er mit einem Gewehrlauf begrüßt und nicht selten kann man sich als Leser ein Kopfschütteln nicht verkneifen. 

Ansonsten ist Straßen der Erinnerung ein typischer Bryson. Es gibt viel zu lachen, sei es über Bryson selbst, über seine Umgebung oder seine ungewöhnlichen Zwischenfälle auf Tour durch Amerika. Wer bereits ein Buch von Bill Bryson gelesen hat, wird von diesem Buch sicherlich nicht enttäuscht sein. Was man vielleicht beachten sollte, das Buch ist von 1989 – und damit ist vieles wahrscheinlich nicht mehr auf dem neusten Stand, denn in den letzten 25 Jahren haben wohl auch in den abgelegenen Orten Amerikas die modernen Massenmedien Einzug gehalten und das Leben dort massiv verändert. So romantisch und faszinierend das Land, das Bryson beschreibt auch ist, aktuell ist es bestimmt nicht mehr.

Aber tut dem Lesespaß natürlich keinen Abbruch, ich sehe Bryson nicht unbedingt als Autor von Reiseführern, sondern eher von unterhaltsamer Reiseliteratur – auch wenn seine Bücher oft bei den Reiseführern dabei stehen, finde ich sie dort eigentlich etwas deplatziert. Ich gebe auch diesem Buch von Bryson gerne wieder 4/5 Sternen und freue mich schon auf das nächste Werk von ihm, das ich mir vornehmen kann. Wer mag, kann auch dieses Werk wieder mal bei Amazon erstehen – es kostet 8,95, wie in jeder anderen Buchhandlung, die sich über euren Besuch freut, auch.

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