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POW – Pauls oberkrasser Wachdienst – Michael Fry

Cover von POW

 


Dieses Buch ist eines derer, die dieses Jahr im Ferienleseprojekt „Ich bin eine Leseratte“ teilnehmen. Und weil wir in unserer Eröffnungsveranstaltung in einer Art Bookslam alle Bücher vorstellen wollten, musste einer POW lesen. Ich habe mich dann dazu bereit erklärt (das waren heiße Verhandlungen!) und muss sagen, ich wurde eher positiv überrascht.

POW beschäftigt sich mit drei Außenseitern. Dem viel zu kleinen Paul, der dauernd in sein Schließfach gesperrt wird, dem Technikfreak Karl, den man an seiner Unterhose an einen Kleiderhaken hängt und die Bohnenstange Molly, der man immer die Schnürsenkel zusammenbindet.

Der Schulpsychologe hat eines Tages keine Lust mehr, sich dauernd um die drei zu kümmern und steckt sie zusammen in eine Art Wachdienst, damit sie ihre eigene Peer Group bilden. Und dann legen die drei richtig los. Der große böse Junge, der immer alle mobbt, soll gestoppt werden. Das passiert mit von der Oma geklauten Handys, der Geist der Schule hilft auch immer mit und am Ende kriechen sie durch Lüftungsschächte, bis am Ende rauskommt, das auch der fieseste Junge irgendwo eine schwache Seite hat.

POW geht so ein bisschen dem Gregs Tagebuch-Trend hinterher, denn wir finden im Buch selber viele comicartige Zeichnungen bzw. ganze Comic-Strips, die die Handlung ergänzen und veranschaulichen sollen. Das ist auch meistens ganz gut gelungen, nur manchmal, wenn der Strip mitten neben den Text gesetzt wurde, ist nicht eindeutig, bis wohin man lesen muss, bevor man den Strip anschauen muss… Klingt etwas seltsam beschrieben, aber es ist ein bisschen uneindeutig und hätte man im Layout deutlicher klarmachen sollen.

Ansonsten punktet POW im Vergleich zu Gregs Tagebüchern vor allem mit einer Handlung. Gregs Tagebücher sind… nunja… Tagebücher eben, klar gibt es da einen roten Faden, aber hier gibt es eine echte, zusammenhängende und schlüssige Handlung, die sogar eine ganz nette Message mitsendet, auch wenn sie vielleicht ein bisschen wenig selbstreflektiert ist – aber okay. Es gilt wieder die alte Regel, dass gut ist, was Kinder zum Buch schafft – und da hier im Vergleich zu Gregs Tagebuch schon eine ganze Menge Text dabei ist, ist es nochmal ein bisschen schöner, wenn lesemuffelige Jungs sich dieses Buch vornehmen.

Kurz gesagt, das Buch hat alle guten Zutaten eines Kinderbuches für die lesefaulen Jungs zwischen 8 und 15. Begeisterungsstürme bekommt das Buch von mir deshalb aber noch lange nicht, denn es hat längst nicht diesen „Ich will das unbedingt lesen“ – „Wie, du liest Bücher? Klar, Kind, alles was du willst“ Reiz, den Gregs Tagebuch verbreitet hat. So bleibt es bei der Hoffnung, dass sich noch mehr Kinder für POW begeistern. Denn wie das Buch dann wirklich bei der Zielgruppe ankommt, weiß ich leider nicht. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen. Alles da, was zu erwarten war, aber für mich kein Highlight. Wer es dennoch kaufen möchte (als Geschenk für Kinder im fraglichen Alter?) kann das für angemessene 12,95€ tun.

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