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POW² – Keine Gnade – Michael Fry

Cover von POW2

 


Es musste ja so kommen: Es gibt einen zweiten Band von POW! Und da wir ihn sogar haben, habe ich ihn mir einfach mal kurz mit nach Hause genommen und ihn mal durchgelesen. Und naja. So begeistert war ich nicht.

Eine Französin kommt an die Schule und Paul kann sie nicht besonders gut leiden, Molly mag sie aber total gerne, sie bedroht also den Wachdienst, der ohne Mobbing-Fälle nichts mehr zu tun hat. Also „mobbt“ sich Paul selber, damit es so aussieht, als gäbe es wieder etwas zu tun. Doch er hat Pech. Im Rahmen des Null-Toleranz für Intoleranzprogramms wird dieser Mobber nun schulweit gejagt, es gründen sich Kampagnen, die Geld sammeln, das in die Ergreifung des Täters gehen und sogar der neue Freund von Pauls Mom macht da noch mit – denn er kommt vom Schulrat, der das Programm erfunden hat. Und so suchen sie alle nach dem Täter, bis dann am Ende des Lügengeflechts herauskommt, das Paul alles selber war, die Französin eigentlich gar keine echte Französin war und irgendwie jeder so seine Geheimnisse verbirgt.

Zum Stil selber brauche ich nichts sagen, wer es verpasst hat, schaue hier in meiner Rezension zum ersten Teil nach – es hat sich nichts verändert, es ist exakt das gleiche, auch mit ähnlichen Schwächen.

Kommen wir also zu den Unterschieden. Während ich die Geschichte im ersten Teil noch gelobt habe, ist es hier noch ziemlich dünn. Das mag daran liegen, dass das Zero Tolerance Programm eine eher auf Amerika beschränkte Vorgehensweise ist – während das Geschehen im ersten Band also noch gut verständlich war, versteht man die feine Ironie und die eher zwischen den Zeilen ausgesprochene feine Kritik an diesem Programm eher nicht – schon gar nicht als 12-Jähriger, der zum ersten Mal von solchen Programmen hört.

Auch ansonsten war es eher dünn mit der Handlung. Da war die Lovestory mit der kaugummispielenden Klassenkameradin noch das Beste am Buch, das war zumindest niedlich. Es sah mir sonst eher so aus, als wollte man unbedingt noch einen zweiten Band nachschieben. Nicht so ganz aufgegangen – meiner Meinung nach. Vielleicht steckt mit dem „Lügen schadet am Ende nur“ und „Jeder birgt seine Geheimnisse in sich“ ein bisschen was an netter Moral drin – und letzten Endes wird jemand, der den ersten Band las, sicherlich auch den zweiten haben wollen. In diesem Sinne, bringt eure Kinder zum Lesen – gerne auch mit POW². Und nur deshalb gibt es auch noch 3/5 Sterne von mir, ansonsten könnte man vielleicht noch einen halben bis ganzen Stern abziehen – eine Pleite ist es ja auch nicht. Es ist halt ein ganz normales Kinderbuch, zu dem einem deutschen Kind vielleicht etwas der Bezug fehlt, aber das sich gut und flüssig liest und bestimmt seine guten Stellen hat. Und wer zuschlagen möchte, zahlt auch hier faire 12,95€.

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