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Nachrichten aus einem unbekannten Universum – Frank Schätzing

Cover von Nachrichten aus einem unbekanntem Universum

 

Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für eine Freundin bin ich über dieses Buch gestolpert und habe beschlossen, dass es interessant aussieht und zu der Person passen könnte.

Einige Wochen später bin in die Buchhandlung und habe mir das Buch dann auch selbst gekauft. Mich hat der Gedanke an eine unterirdische Welt total fasziniert. Denn das unbekannte Universum, über das Frank Schätzing schriebt, sind die Meere, über die wir “weniger wissen, als über die Rückseite des Mondes”. – Das Buch ist nämlich ein populärwissenschaftliches Buch, das die Geschichte der Meere und die Beziehung zwischen Mensch und Meer erzählt.

Im Buch selbst beginnt Schätzing zunächst mit einer Abhandlung über die Abstammung des Lebens und er erzählt quasi einmal die gesamte Evolutionsgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf die Bedeutung der Meere.

Der zweite Teil des Buches befasst sich mit einer Aufnahme der gegenwärtigen Situation und eine Beschreibung der physikalischen Zusammenhänge, die Auswirkungen des Mondes, die Entstehung von Wellen und Tsunamis und schließlich werden wir auf eine Reise durch die Meere und das in ihnen verborgene Leben mitgenommen. Wir erfahren etwas von Walen, Haien, Korallenriffen, schwarzen Rauchern und Tiefseeböden. Hierbei ist besonders anzumerken, dass Schätzing auch auf Konflikte mit dem Menschen eingeht. Interessant war auch das Kapitel gegen Ende dieses Teils, als es um marine Fabelwesen und deren mutmaßliche Existenz ging.

Zu guter Letzt gibt Schätzing einen Ausblick in die Zukunft. Unterwasserlabore, wassergestützte Stromerzeugung und auf dem Wasser gebaute Städte, deren Konstruktion und Umsetzbarkeit, bevor er mit einem kritischen Nachwort schließt, dass sich insbesondere der Überfischung und Gefährdung des Lebensraums Wasser widmet.

Mir hat das Buch super gefallen. Wie gesagt, ich stehe oftmals gar nicht auf Populärwissenschaften, gerade im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich finde ich solche “Sachbücher” häufig furchtbar, aber dieses hat mir sehr gut gefallen. Schätzing verwendet generell eine sehr illustrierte Sprache, häufig angereichert mit vielen amüsanten Vergleichen und witzigen Alternativerklärungen.

Der Schreibstil ist sehr gut verständlich, auch für jemanden, dem die Biologie nicht so sehr zusagt, also für jemanden wie mich, ist das Buch spannend und nachvollziehbar beschrieben. Der erste Teil hätte vielleicht etwas kürzer sein können, zumindest für mich war da nicht so viel neues drin, wie zum Beispiel im zweiten oder dritten Teil, aber schlecht war es auch nicht, Evolutionswissen auffrischen kann nie schaden. Sehr gut gefallen hat mir auch der aktuelle Bezug und die prompte Anwendung des Wissens. Dass das Buch von 2006 ist, vergisst man vollends, die besprochenen Themen sind nahezu 1:1 auf die Welt sechs Jahre später übertragbar.

In jedem Fall ist das Buch eine ganz klare Kaufempfehlung, für alle, die sich auch nur im Ansatz für die Meere und das Wasser empfehlen und sollte einem ein Kapitel tatsächlich mal zu trocken vorkommen, sind die Kapitel so gestrickt, dass man auch mal eins überspringen kann – was der Autor auch explizit als Möglichkeit erwähnt.

Nachrichten aus einem unbekannten Universum ist für gerademal 9,99€ bei Amazonerhältlich. Für einen über 600 Seiten starkes Sachbuch ein super Preis, finde ich.

Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen, es erfüllt für mich vollständig alle Ansprüche, die man an ein populärwissenschaftliches Sachbuch stellen kann und hat meine Erwartungen mehr als übertroffen. Ich glaube, ich lese demnächst nochmal etwas mehr von Schätzing. Ich bin sehr gespannt, wie seine Romane werden, wenn mich schon seine Sachbücher so überzeugen.

2 Kommentare

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