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Montagsfrage vom 24.06.2019

Hallo zusammen und Herzlich Willkommen zur heutigen Montagsfrage!

Hardcover oder Taschenbuch?

Das ist eine gute Frage. Überwiegend findet man in meinem Bücherschrank Taschenbücher, doch lasst mich dazu kurz ausholen: Zur Frage nach Hardcover oder Taschenbuch spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Früher waren bei Taschenbüchern der Preis der wichtigste Faktor, billiges Papier, billiger Satz aus alten Bleilettern und teilweise (so entstand rororo) sogar Romane im Zeitungs-Offset-Druck, um die Bevölkerung nach dem Krieg mit Lesematerial zu versorgen. Inzwischen in Seiten der aufwendig gestalteten Klappenbroschur im Paperback ist das nicht mehr der Fall. Ein Taschenbuch kann auch mal gut und gerne 14 oder 15€ kosten, gerade wenn es eine Erstveröffentlichung und nicht eine TB-Ausgabe eines Hardcovers ist. Das Papier ist hochwertiger und langlebiger und da es immer weniger Lesebändchen in HCs gibt, ist die Ausstattung auch vergleichbar. Der Bibliotheksmensch in mir weiß zwar, dass ein Hardcover deutlich mehr Ausleihen aushält, bis es zerlesen ist, aber für den Heimgebrauch spielt das eigentlich keine Rolle.

Die Frage ist doch eher eine Einstellungssache: Ist ein Buch ein Schmuckgegenstand, für sich selbst genommen also schon ein Objekt der Begierde oder geht es mir nur um den Text darinne. Die englischen Verlage unterscheiden nicht umsonst zwischen einem Trade-Paperback (hochwertiges Papier, aufwendigerer Einband, großformatig) und dem Mass-Market-Paperback (das heute noch UVPs von 6$ und weniger hat, billiges Papier, nach einmaligem Lesen sieht es deutlich ramponiert aus).

Nach dieser langen Hinführung, was sind meine Präferenzen? Es gibt Bücher, die kleine Kunstwerke für sich sind. Zweifelsohne ist das bei Walter Moers der Fall. Auch von meinen Lieblingsautoren kaufe ich dann gerne ein Hardcover, weil ich die Bücher direkt nach dem Erscheinen lesen möchte. Und natürlich gibt es wirklich schöne bibliophile Ausgaben von Klassikern, bei denen sich dann mein Reclam-Heft schon etwas billig vorkommt. Andererseits: Ich lese Bücher primär des Textes wegen, der Geschichte wegen. Ich liebe Buchkunst und ich bin großer Fan von antiquarischen Ausgaben mit hübscher Einbandgestaltung, aber wenn ich einen Roman kaufe, möchte ich den Roman lesen und nicht das Buch anstarren. Daher sind für mich auch eBooks kein Problem. Wären sie deutlich günstiger als ein Taschenbuch, würde ich häufiger zu ihnen greifen. Insofern: Außer in Ausnahmefällen gerne pro Taschenbuch. Günstige Preise führen zu mehr Lesern und wenn mehr gelesen wird, ist das immer gut. Und liebe Verlage – bleibt unter der 10€-Marke für ein TB. Die ist psychologisch ziemlich wichtig.

In diesem Sinne, euch eine gute Woche und bis dahin!

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