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Meteor – Dan Brown

k-IMAG0527Weil mir vor einigen Tagen, als ich mich nicht so wohl fühlte, die Konzentration für mein aktuelles Buch fehlte, stand ich vor meinem Regal der ungelesenen Bücher und suchte nach einem wirklich leichten, gut lesebaren Buch. So fiel mir dieser Thriller in die Hände, der wohl auch schon etwas länger als ein Jahr in diesem Regal liegt und der – entgegen den anderen beiden Dan Brown Büchern, die ich bereits gelesen habe, nicht der Robert Langdon Serie zuzuordnen ist – und sich auch von der Motivwahl etwas unterscheidet.

Wir befinden uns im Wahlkampf der Staaten. Präsident Henry kassiert eine Schlappe nach der nächsten, sein Gegner hat es vor allem auf die NASA abgesehen und fordert eine Privatisierung der des Weltraums, um die NASA effizienter zu machen. Parallel dazu machen NASA-Forscher am Nordpol eine unglaubliche Entdeckung über einen Meteoriten. Rachel Sexton, Tochter des Präsidentschaftsgegners und Mitarbeiterin im Geheimdienst wird zum Weißen Haus beordert, um diese besondere Entdeckung publik zu machen – und dann beginnt ein langer Weg, bei dem die Wahrheit öfters auch mal etwas anders ist, als zunächst gedacht.

Ich mag nicht allzu viel verraten, aber wenn ich über die Motive des Thrillers spreche, werden durchaus mal einige Andeutungen fallen müssen, was denn so passiert – wer also solche Spoiler gar nicht leiden kann, sollte die nächsten Absätze überspringen.

Das Leitmotiv des Thrillers ist die Panspermie-Hypothese, für die sehr stichhaltige Indizien gefunden und publiziert werden. Schon am Anfang wird man aber ein bisschen von auftretenden Marine-Spezialeinheiten verwirrt und überlegt eine lange Zeit lang, was denn jetzt eigentlich das Thema dieses Thrillers ist. Man fühlt sich schnell zuhause in der Welt der Intrigen, aber lange ist nicht so klar absehbar, worin denn jetzt das Problem besteht, das Rachel lösen soll, die zunächst nur marionettenhaft agiert. Richtig Fahrt nimmt der Thriller dann in der zweiten Hälfte auf, als der erste Teil vollständig dekonstruiert wird und in dem dann – derbe gesprochen – auch so richtig das Blut fließt.

Im Gegensatz zu den Robert Langdon Romanen ist es auch hier nicht unbedingt ein Fall, dessen Lösung dann ziemlich eskaliert, aber auch hier ist es ein seltsamer Fund und eine Person, die dort zunächst recht unbeteiligt reinrutscht, aber dann die Lösung bringt – oder zumindest dazu beiträgt. Insofern unterscheidet sich Meteor nur auf den ersten Blick von Dan Browns anderen Romanen.

Denn auch der Schreibstil des Autors ist unverkennbar. In atemberaubenden Tempo wird an vier Orten gleichzeitig gejagt, aber immer so strukturiert und mit einem so engen Personenkreis (wirklich wichtig sind so ungefähr 8 Personen), dass stets die Übersicht gewahrt bleibt, und man nicht in die Versuchung kommt, zurückzublättern. Das wäre auch dem Thrilller nicht zuträglich, der einfach nach vorne pritscht. Die Sprache ist diesem Lesefluss angepasst, ziemlich einfach und sehr gut verständlich, es gibt wenige Autoren, bei denen ich so schnell lese, wie bei Dan Brown.

Kurz gesagt eigentlich ein ideales Sommerbuch für spannende Stunden unterm Sonnenschirm, bei dem man sich nicht zu arg konzentrieren muss und das man einfach und schnell durchlesen kann, ganz ohne doppelten Boden oder viel herumgrübeln. Ich mag sowas in bestimmten Situationen durchaus recht gerne und gebe daher einfach mal runde 4/5 Sternen. Ein spannender, einfacher, aber rundum stimmiger Thriller. Und wer noch Respekt vor dicken 600 Seiten Romanen hat, hat mit Dan Brown die ideale Möglichkeit, diese Scheu mal abzubauen. Es fühlt sich nach deutlich weniger an.

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