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Lachende Wissenschaft – Mark Benecke

Mark Benecke ist wohl der bekannteste Kriminalbiologie in Deutschland. Doch neben seinen Vortägen, kriminologischen Aktivitäten und den diversen Podcasts ist Mark Benecke auch wissenschaftlicher Berater bei den IG-Nobelpreisen, die „Spaß-Nobelpreise“, die für besonders kuriose oder amüsante wissenschaftliche Erkenntnisse verliehen werden. Und in dem Buch stellt er diese Erkenntnisse vor.

Das passiert immer kapitelweise, das Buch ist also aufgeteilt in dutzende kleine Kapitel, meistens 2-4 Seiten lang, in denen zuerst die Forschungsarbeit mit einem Augenzwinkern vorgestellt und laiengerecht erklärt wird, schließlich schätzt Benecke noch kurz ein, welche Chancen das Paper auf einen IG-Nobelpreis hätte. Wissenschaftliche Begriffe (wie „Paper“) werden mit einem Stern markiert und im Anhang erläurtert. Die Bandbreite der Paper ist durchaus naturwissenschaftlich gefärbt – sei es eine Analyse über den Schaum des Bieres oder über Hausmittel, um Blutegel loszuwerden – aber auch sozialwissenschaftliche Themen, wie die Analyse des Öffnungsverhalten von Aktenkoffern kommen in diesem Buch vor.

Ich kann hier keine klassische Inhaltsangabe schreiben, da es eben einfach ‚nur‘ eine Reihung von verschiedenen Paper-Vorstellungen ist, die Beiträge kann man sich ein wenig wie die wöchentlichen Podcasts von Mark Benecke bei Radio eins vorstellen, wobei es da eher um ‚normale‘ Forschungsbeiträge geht. Die Erklärungen sind natürlich – es ist immerhin bei einem Publikumsverlag erschienen – immer absolut öffentlichkeitstauglich und sprechen auch ein nicht-akademisches Publikum an. Der Spagat zwischen der Öffentlichkeitstauglichkeit und dem Nicht-Langweilen des akademischen Publikums gelingt durch den Anhang. Alle Fachbegriffe, von p-Wert über Paper bis Nullhypothese werden im Anhang ausführlich erklärt. Diese Integration finde ich sehr gelungen und hier zeigt sich Benecke Stärke: Er ist wirklich gut darin, komplexe Sachverhalte einfach darzustellen und mit etwas Humor garniert und trotzdem immer wissenschaftlich fundiert Geschichten zu erzählen. Das spielt er in diesem Buch voll aus.

Was mich weniger angesprochen hat, war die Form des Buches. Die einzelnen Artikel stehen völlig unsortiert nebeinenander. Es gibt keine thematische Gruppierung, keine Chronologie und keine Rahmung des Ganzen. Es könnten auch einfach einzeln Blog-Posts zusammengestellt worden sein. Das hätte ich mir – Academia Obscura, wir hatten dieses doch vergleichbare Buch vor einigen Wochen, konnte das besser – noch vom Verlag gewünscht, dass sie etwas Ordnung in das Chaos der Wissenschaft bringen. Ansonsten ist das Buch durchaus spaßig und für mich als jemanden, der kein Naturwissenschaftler ist, sich aber dafür interessiert, eine angenehme Lektüre für zwischendurch. Dafür gebe ich gerne mal 4/5 Sternen.

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