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Heftromane Heute: Jerry Cotton #3110: Wettlauf gegen den Tod

Es gibt eine große Serie vom Bastei-Verlag, die wir noch nicht in diesem Blog hatten – und das ist in der Tat eine der größten Serien, die es überhaupt gibt. 850 Millionen verkaufter Exemplare laut Wikipedia, mein Band hat die Nummer 3110, die Serie erscheint seit 1956 und derzeit erscheint sie wöchentlich. Es gibt Neuauflagen, Sondereditionen, Taschenbücher, Filme, Sammelbände – fehlt eigentlich nur noch ein Musical, dann hat Jerry Cotton alles erreicht, was es gibt.

Das Besondere an dieser Serie ist, dass die Autoren nicht angegeben sind. Es scheint auch keine Möglichkeit zu leben, herauszufinden, wer der Autor ist. Nur bei zwei Heftchen wurde es jemals bekanntgegeben, man weiß aber inzwischen von zahlreichen Autoren – und wer hätte es wohl geahnt, dass auch Hohlbein einst Jerry-Cotton Heftchen schrieb. Doch kommen wir nun endlich mal zum Heft.

Jerry Cotton und sein Assistent, beide vom FBI, sind aus Langeweile einem seit fünf Jahre offenen Fall auf der Spur, bei der Schmuckstücke gestohlen worden, die kürzlich aufgetaucht sind. Sie stammen wohl von einem der letzten Einbrüche einer Diamond Gang. Also machen sich die beiden auf den Weg und ermitteln im Umfeld derjenigen, bei denen die Kette aufgetaucht ist: Bei Juwelierhändlern und ehemaligen Verdächtigen – und dank der modernen Technik kommen sie einem Billiardclub auf die Spur. Eine Kollegin aus der Zentrale ermittelt ziemlich viel über das Internet und so kommen sie darauf, dass ihre Ermittlungen schon bald ihre Wirkung zeigen. Ein Treffen der damaligen Bande können sie vorhersehen und stellen die Verbrecher schließlich.

Ich muss sagen, ich ging relativ ohne Erwartungen an den Band heran. Ich habe ja bereits die Al Capone Heftchen aus dem Kelter-Verlag gelesen und war nicht so wahnsinnig begeistert – nun, es ist jetzt ein Heftchen vom führenden Heftromanverlag und ich muss zugeben, es ist einfach deutlich besser, schlüssiger, abgeschlossener und in jedem Fall ziemlich schön zu lesen

Ich vermute einen älteren, männlichen Autor, der zwar technikaffin ist, aber die Technik nicht vollständig durchblickt, denn das Handwerk der Assistentin auf dem Revier wirkt immer so ein bisschen wie Zauberei und die Faszination von Cotton (der nicht zu altern scheint) wirkt auf mich schon authentisch. Auf mich wirkte das schon etwas befremdlich und noch so, als wäre diese ganze moderne Technik noch in den Kinderschuhen – was natürlich, wenn ihr diesen Blog lesen könnt nicht unbedingt zutreffend ist. Es wirkt ein bisschen wie im aktuellen Tatort, etwas antiquiert und vor einiger Zeit stehengeblieben – aber immerhin werden moderne Medien verwendet und das Geschehen in die Jetztzeit gesetzt. Die Geschichte selbst ist aber spannend, es ist ein interessanter Fall, auch wenn sich die Zufälle bei einem fünf Jahre alten Fall doch etwas häufen – aber schlimm ist das nicht, dafür ist es ein Krimi. Es ist auch ein recht offener Personenkreis, also kein klassischer Whodunit, auch nicht wahnsinnig großartig oder aufwendig inszeniert, aber spannend, gut zu lesen, hält, was er verspricht und bietet eine schöne Stunde mit einem einfachen aber interessanten Kriminalfall.

Und mehr kann man sich von einem Heftroman wünschen. Ich fand Jerry Cotton zwar etwas schlechter als die großartigen Perry Rhodan oder John Sinclair Heftchen, aber ich denke, 3/5 Sterne sind auch für dieses Heftchen drin, dass ich die phantastischen Geschichten besser finde, liegt wohl mehr an meiner persönlichen Präferenz. Aber wieso schämt sich Bastei seiner Autoren so sehr? Das ist doch bei den anderen Serien auch nicht so?

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