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Heftromane Heute: Al Capone #16: Glut im Blut

Heute gibt es nochmal ein Heftchen aus der Al-Capone-Reihe. Ich hatte ja schon Band 13 davon rezensiert und nun also den letzten, den sechzehnten Band. Ebenfalls letztes Mal hatte ich davon erzählt, dass es eine Serie des Kelter-Verlags ist, es ist eine Neuveröffentlichung der Heftchen, die unter dem Label Mr. Chicago zwischen 1968 und 1974 sind und die hier einfach nur umgelabelt wurden. Sechzehn Hefte sind es in der Neuveröffentlichung insgesamt, die eine abgeschlossene Reihe darstellen. Und genau diese Reihenzugehörigkeit wollen wir in diesem zweiten Heft mal untersuchen.

Alles beginnt mit einem ganz normalen Lehrer. Er findet eine Schülerin zwar attraktiv, aber macht sich keine Sorgen, er hat schon anderes überstanden. Doch seiner Zahnärztin kann er scheinbar nicht widerstehen und beginnt ein Verhältnis mit ihr. Doch die Schülerin erpresst ihn mit diesem Verhältnis. Sie begehrt ihn und zwingt ihn täglich zum Verkehr. Schließlich wird die Zahnärztin tot aufgefunden, das Verhältnis wurde enttarnt und der Lehrer gerät unter Verdacht – und das spätestens als dann auch die Schülerin stirbt. Eliot Ness ermittelt und lässt dabei fast schon nebenbei einen Kreis um Al Capone hochgehen – denn der Mörder war niemand anderes als der Kollege des Lehrers, der eifersüchtig war, weil er selbst ein Verhältnis mit der Schülerin wollte.

Ich muss sagen, dieser Reihenbezug, den ich angesprochen hatte, war ziemlich schwach. Ja klar, es ist derselbe Ermittler. Eliot Ness, ja klar, dieser Al-Capone-Bezug spielt eine kleine Rolle – aber dass das hier jetzt der Reihenabschluss einer Serie sein soll, wird absolut nicht klar. Woher auch? Im Original erschienen unter dem Label Mr. Chicago auch nicht sechzehn sondern mehrere Hundert Hefte, allerdings unter verschiedenen Namen und mit immer anderen Charakteren – aber zumindest rund 100 Hefte um Eliot Ness. Dass da in den ersten sechszehn Heften erstmal der Stil und die Form dieser Heftchen etabliert werden muss, kann man sich durchaus vorstellen. Und dass da jetzt auch keine große Lösung ist, ebenfalls. Aber wieso wurde diese Neuauflage dann nach Band 16 beendet? Wieso heißt es, die Abenteuer enden hier? Für mich erschließt sich das erst nach einer ausführlichen Recherche. Und wenn man diesen Reihenbezug wegnimmt, bleibt gar nicht so viel von diesem Band übrig.

Was mich schon im letzten Band gestört hat, ist, dass es scheinbar immer um Sex ging. Alles ist davon getrieben, die ganze Handlung basiert nur darauf, dass irgendwer mit irgendjemandem ins Bett möchte. Und das ist mir einfach zu plump. Während im letzten Band das noch etwas kunstvoller verwoben war, finde ich es hier leider noch recht plump. Ich weiß schon, warum das im Englischen auch Pulp-Fiction genannt wird. Bisher fand ich die ganzen gelesenen Heftromanen eigentlich immer ziemlich schön gemacht und hatte viel Spaß daran, sie zu lesen – auch hier fühlte ich mich gut unterhalten, der Ermittler ist ein cooler Charakter, mit dem man sich gut identifizieren kann, auch wenn man nicht so wahnsinnige Facts & Figures über ihn erfährt.

Insgesamt finde ich dieses Heftchen fast noch etwas schwächer als den letzten Band und daher habe ich leider auch nur noch 2/5 Sternen dafür übrig. Auch die dritte Neuauflage macht das Heftchen leider nicht besser. Als Erfahrung für diese Artikelserie war dieses Heftchen außerordentlich wertvoll, aber während ich bei Perry Rhodan sogar mal überlegt hatte, ob ich nicht sogar mal ein Halbjahresabo abschließen möchte weiß ich, dass ich solche Heftchen nicht großartig weiterlesen möchte. Aber dennoch sollte ich mich in dieser Richtung nochmal weiter umschauen. Ich bin gespannt, welche Abgründe da noch warten. Denn ganz gut unterhalten wurde ich hier auch noch.

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