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Hanni und Nanni in tausend Nöten (#08)

k-2016-08-17-22-25-06Der achte Band von Hanni und Nanni ist – wie schon die vorigen – einer, der nicht von Enid Blyton geschrieben wurde. Dafür ist das Setting aber bemerkenswert klassisch. Die Mädchen sind wieder im Internat Lindenhof, es gibt keine Gespenster und der Band spielt sogar während der Schulzeit. Hanni und Nanni, in der vierten Klasse zurück in Lindenhof spielen sogar immer mal wieder eine Rolle. Aber fangen wir am Anfang an:

Während sich die Mädchen noch im renovierten Internat einrichten, kommen in die vierte Klasse zwei neue Mädchen. Eine Sportskanone, etwas arrogant und recht gehoben wirkend und ein unauffälliges, schüchternes Mädchen. Und kaum hat eine Quasseltante mitbekommen, dass eine der Neuen angeblich ein Fürstenkind – oder gar eine Prinzessin – sein soll, scharen sich alle um die gehoben daherkommende Andrea. Doch nicht lange, bis eine Dritte neue ankommt. Sie ist noch viel arroganter und bekommt von den Gerüchten mit – und sie nutzt das schamlos aus. Gerade Elli himmelt sie an und nimmt ihr jegliche Arbeit ab. Als die Zwillinge – die sich übrigens um die schüchterne Neue kümmern – mitbekommen, was Elli für diese Dany tut, wollen sie sie zur Rede stellen. Daraufhin unternimmt Dany einige sehr unangenehme Sachen, die dazu führen, dass sie das Internat verlassen muss. Nach einer Feier für Mamsell und einem Jungen in Mädchenkleidern passieren noch einige Kleinigkeiten im Internat, bevor endlich das Rätsel um die Prinzessin gelöst wird. Und es kommt etwas ganz und gar Unwahrscheinliches heraus, bei dem eine Entführung und ein Diplomatenfahrzeug eine wichtige Rolle spielen.

Es war der erste Band, der nicht von Enid Blyton war und doch regulär im Internat spielte. Und er umfasst eigentlich gerade mal ein Vierteljahr. Während die ersten Bände ein ganzes Jahr umfassen oder mal ein Jahr in zwei Bände gepackt wurde, sind es jetzt ganz vier Bände für ein Schuljahr. Und das muss natürlich auch gefüllt werden. Mit Feiern, mit Schulfremden, mit neuen Mädchen, mit neuen Trivialitäten und richtigen Abenteuern. Ich fand den Band schon fast ein bisschen sehr voll, die Episode mit Dany ging nur einige Seiten lang, insgesamt ist eigentlich nur das Prinzessinnenmotiv, das den Band irgendwie zusammenhält, ansonsten sind die Erlebnisse relativ beliebig. Und dass Hanni und Nanni eine zentrale Rolle spielen und sie auch als Zwillinge wirklich wichtig sind, ist auch erst am Ende des Bandes wirklich umgesetzt. Das Ende des Bandes fand ich allerdings wirklich gelungen. Die Geschichten werden allesamt schlüssig aufgelöst, alles passt zueinander und es ist auch in einem durchaus angemessenen Tempo erzählt. Aber zählt man mal nach, findet man auf 120 Seiten insgesamt die Geschichten von drei neuen Mädchen, drei große Feiern, ein Sportwettkampf, einen handfesten Schulverweis, eine Entführung und eine schulfremde Person, die ein Geheimnis mit sich trägt. Jede Menge Handlung für 120 Seiten, finde ich. Und entsprechend dicht ist der Band. Ich fände es ja schöner, wenn man die Handlung reduzieren würde und dafür mehr vom Internat beschreiben würde. Ich bin jetzt im achten Band und habe immer noch nicht so wirklich ein Bild vom Aufbau des Internats, vom Kollegium und von den Nebenfiguren. Warum räumt man diesen nicht mehr Raum ein und erzählt etwas mehr, dann kann man auch auf die zahlreichen sich immer wiederholenden besonderen Erlebnissen verzichten und erzählt ein oder zwei Erlebnisse. Denn so viele Ereignisse in gerade mal einem Vierteljahr? Das ist doch etwas sehr viel.

Aber immerhin, der Band liest sich wirklich schön, die Erzählweise ist auch schlüssig und es sind wirklich auch einige neue Sachen dabei. Eine Entführung hatten wir glaube ich noch nicht – und der Junge im Internat ist auch etwas Neues. An neuen Geschichten mangelt es also nicht. Und weil es einfach zumindest halbwegs abwechslungsreich ist – bei den ganzen Feiern merkt man, dass es mühevoll wird, sie immer von den anderen abzugrenzen – gebe ich noch immer gut und gerne 3/5 Sternen für diesen Band.

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