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Hanni und Nanni gründen einen Club (#14)

Heute geht es zum vorletzten Band der originalen Reihe der ersten 15 Bände – und wir sind auch immerhin schon in der letzten Klasse und auch schon nach den Weihnachtsferien. Zwei Bücher bleiben also noch, um Lindenhof einen würdigen Abschluss zu bereiten, bevor… nun, dazu später mehr.

Hanni hat in den Weihnachtsferien eine Idee: Die Zwillinge gründen einen Club mit ihren engsten Freunden. Was der Club machen soll und wie er heißen soll und überhaupt bleibt noch offen, aber die Idee ist in der Welt. In Lindenhof zurück sind alle verwundert, dass noch eine neue Schülerin kommt – deren Mutter kurzzeitig nach Italien musste und die sozusagen in Lindenhof aufgehoben wird. Der Club konstituiert sich als Club der Spatzen, schafft sich auch ein Tagebuch an – und die erste Mission ist es ein Auto wieder auf die Straße zu wuchten und Gina, der neuen, die dabei half, zu helfen, ein Kleid für einen Konzert zu besorgen. Nach einem Streich gegen die Großen, damit sie ihren Lerneifer etwas überwinden, wird es aber ernst. Das Tagebuch des Clubs verschwindet und die Verunglimpfungen häufen sich. Zunächst wird Andrea verdächtigt – und als nun in der ganzen Schule das Clubfieber losgeht, wird klar, dass Andrea damit gar nichts zu tun hatte. Schließlich gibt es dann so langsam Osterferien, Jenny wird noch wegen Betrugs verdächtigt und ein Fest, das diesmal die Schüler für ihre Lehrerinnen veranstalten. Und ab geht es in die Osterferien.

In diesem Band gibt es nur eine neue Schülerin, dafür aber immerhin ein völlig neues Motiv – einen Klub. Ich habe keine Ahnung, wie die Autor(in?) auf das Clubmotiv kam. Ich nehme an, so etwas war damals mal relativ angesagt – aber ich kann es aus der heutigen Perspektive nicht nachvollziehen. Und ein Problem des Bandes ist, dass ich das Gefühl hatte, niemand weiß, wo dieses Clubthema hinwill, denn gegen Ende des Bandes ist das gar nicht mehr von Bedeutung und es gibt nicht irgendwie wirklich etwas Großes, was der Klub gemacht hat – es gäbe doch so viele spannende Sachen, die man als Club erleben könnte. Einbrecher jagen, Geheimnisse lüften – Lindenhof mal genauer erkunden und auf seltsame Artefakte finden, Indiana Jones im Schulalltag – ich sollte Autor für Egmont werden. Ich weiß nicht, aus dieser Idee hätte man noch einiges mehr machen können. Und irgendwie wurde dann die Phase der Abschlussprüfungen auch nur recht kurz präsentiert? Oder sind die erst nach den Osterferien? Nun, wir warten mal den nächsten Band ab, aber so wirklich nach einem baldigen Ende klingt der Band noch nicht. Ich glaube, das größte Problem ist, dass der Band nicht wirklich weiß, wo er hinwill, worum es gehen soll und dass irgendein großes neues Motiv fehlt, das über 150 Seiten trägt, weshalb der Band so vor sich hin plätschert.

Und es gibt absolut keine Entschuldigung, warum dieser Band wieder so viele Inkonsistenzen zu den vorigen Bänden aufweist. Klar ist es ein schwieriger Spagat, ob jetzt Fräulein Roberts auftauchen darf, die ja vor einigen Bänden schon eine Pension übernommen hat, dann aber im Enid-Blyton Band wieder auftauchte – aber warum muss sie denn erwähnt werden? Es hätte jede andere sein können! Es gab dafür keine Notwendigkeit! Und mal wieder spielen Hanni und Nanni in weiten Teile gar keine so große Rolle. Klar, sie haben die Idee zur Klubgründung und am Anfang spielen sie tatsächlich eine wichtige Rolle, aber später sind sie nicht mehr so relevant.

Wieso lese ich die Reihe immer noch? Nun, ich habe das Paket der ersten 22 Bände bei Ebay erstanden. Und es ist auch noch immer ganz spaßig zu lesen – und auch das Finden von Inkonsistenzen ist eine schöne Detektivarbeit. Vor allem aber bin ich noch gespannt, was nach dem fünfzehnten Band passiert, was man sich da alles ausdenkt – eigentlich müsste man sich mal ausführliche Notizen machen und genau analysieren, wo die Inkonsistenzen zu finden sind. Bis dahin erzähle ich also weiter anekdotische Auffälligkeiten. Dieser Band bekommt erstmal nur eine durchschnittliche Wertung von 2,5/5 Sternen. Nichts Besonderes, es ist einfach ein Zwischenband zwischen dreizehn und fünfzehn. Und der fünfzehnte wird wirklich spannend, denn dort ist der Abschied von Lindenhof.

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