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Hanni und Nanni – Die Ausreißerin (#25)

Ein weiterer Hanni und Nanni-Band, der von Brigitte Endres geschrieben ist, erschien zuerst im Januar 2008, also vor inzwischen zehn Jahren.

In Lindenhof passieren gleich zwei Sachen gleichzeitig. Minka, die Katze des Gärtners hat Junge bekommen und die Mathelehrerin, Fräulein Jenks, muss für eine wichtige Operation einige Wochen ausfallen. Leider ist keine brauchbare Vertretungskraft greifbar, sodass zum ersten Mal ein männlicher Vertretungslehrer nach Lindenhof kommt, was die Mädchen ein wenig aus dem Konzept bringt. Gerade Elli, die ohnehin etwas schwärmerisch veranlagt ist, verfällt dem neuen Lehrer ganz und gar. Zeitgleich entdecken einige Mädchen dass bei Minka im Schuppen noch ein Mädchen sitzt, eine Ausreißerin. Sie ist vor ihrer Stiefmutter weggelaufen, die gedroht hat, sie nach Rotmoor, eine Art Internat für schwer erziehbare Kinder zu schicken. Die Mädchen nehmen Anteil und beschließen, sie in einer Matratzenkammer zu verstecken, was auch einige Zeit ziemlich gut geht. Dass das aber keine Dauerlösung ist, wird spätestens dann klar, als die Zwillinge zufälligerweise der völlig aufgelösten und schwangeren Stiefmutter begegnen. Und so kommt auch noch heraus, dass die Ausreißerin die Nichte der Schulleiterin ist.

In diesem Band gab es mal wieder zwei verschiedene Stränge, die sich am Ende ziemlich verwoben haben. Das eine ist Ellis Schwärmerei für den jungen Lehrer, die so weit geht, dass sie versucht, ihn in der Stadt zu treffen. Allerdings wird sie davon ziemlich geläutert und als dem Lehrer dann ein Liebesbrief, der angeblich von ihr ist, untergeschoben ist, eskaliert dieser Strang und kommt schließlich zum Abschluss. Der zweite Strang geht natürlich um die Ausreißerin und hier kommt der Abschluss natürich erst später, aber dann geht alles innerhalb von zwei Kapiteln.

Die Bände von Endres haben, wie immer, einige Schwächen, die in diesem Band leider voll zum Tragen kamen. Zum einen diese seltsame Schwärmerei, die es jetzt scheinbar in jedem Band irgendwie geben muss, hier ist sie etwas heftiger und ich fand es wirklich nicht schön aufbereitet und hat mich eher gestört. Zum Zweiten verstoßen die Mädchen so massiv und heftig gegen irgendwelche Regeln und kommen wohl völlig ungeschoren davon – sie verstecken hier tagelang eine Ausreißerin, belügen die Polizei und die Schulleitung und schließlich erpressen Sie eine Angehörige der Verschwundenen, indem sie den Aufenthaltsort nur verraten, wenn Fräulein Theobald die Ausreißerin in Lindenhof aufnimmt. Ich finde, das ist wirklich ein wenig viel.

Auf der Haben-Seite sieht es bei diesem Band recht dunkel aus. Mir fällt wirklich nur wenig ein, was dieser Band richtig macht. Die Spannungsbögen ergänzen sich ganz gut und dank des neuen Lehrers gibt es endlich auch wieder ein bisschen Unterricht zu sehen. Dennoch, mehr als 2/5 Sternen sind hierfür leider nicht drinne.

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