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Faust I – Johann Wolfgang von Goethe

Cover von Faust I

 

Das Buch mit der höchsten Rate an geflügelten Wörtern liegt heute auf meinem Tisch. Goethes Faust. Hat doch jeder schon einmal von gehört, oder?

Faust I ist aufgeteilt in zwei Teile. Nach der Wette zwischen Gott und Mephisto um die Seele des Faust, beginnt die Gelehrtentragödie. Faust in seinem Studierzimmer ist frustriert und fertig mit der Welt. Er hat alles studiert, doch hat ihn nichts zufriedengestellt. Auf der Suche nach der Weltformel ruft er den Erdgeist an, wird von ihm bitter enttäuscht, als er erkennt, dass er nicht mit ihm mithalten kann und beschließt sich zu töten. Die Osterglocken hindern ihn daran.

Daraufhin erkennt er, dass seine Seele aufgeteilt ist und dass es nicht reicht, nur einen Teil davon zufriedenzustellen. Nach dem Osterspaziergang folgt ihm ein Pudel nach Hause, der sich als Mephisto herausstellt. Dieser bietet ihm einen Pakt an: Er erfüllt ihm alle Wünsche und versucht, ihm seinen Lebenssinn zu zeigen, im Gegenzug will er Fausts Seele im Jenseits.

Faust willigt ein und nach einem kurzen Intermezzo in Auerbachs Keller besuchen die beiden die Hexenküche, in der Faust einen Verjüngungstrank trinkt, der ihn direkt zur Gretchentragödie führt.

Auf der Straße erblickt er ein Mädchen, das er sofort haben möchte. Dieses Mädchen geht jedoch etwas schnippisch nach Hause. Mephisto wird sofort beauftragt, ein Geschenk für sie zu besorgen, die beiden platzieren dieses in ihrer Wohnung. Ihre Mutter, der sie das Geschenk zeigt, trägt es sofort als Spende in die Kirche, woraufhin Mephisto wüst zu fluchen anfängt. Mit einer kleinen Lüge schaffen sie es, Gretchen bei ihrer Nachbarin anzutreffen, woraufhin sich Faust und Gretchen zurückziehen.

Faust erkennt an dieser Stelle, dass er abhängig von Mephisto ist und nur noch in dessen Abwesenheit klar denken kann.

Als sich Gretchen und Faust das nächste Mal sehen, gehen sie dafür über die Leiche Gretchens Bruders und ihrer Mutter. Gretchen erkennt ihre Sünde an und wird in der Kirche von der Ohnmacht umgeben. Sie wird verhaftet.

Faust wird unterdies auf der Walpurgisnacht von einem Theaterstück abgelenkt, erkennt jedoch Gretchen in einer Hexe. Er ist stocksauer, weil Mephisto ihn abgelenkt hat und verlangt die sofortige Befreiung. Im Kerker erkennt Gretchen den Teufel in Faust, wendet sich Gott zu und wird erlöst.

Der Faust ist ein gewaltiges Werk. Man könnte ihn jetzt an dieser Stelle aus –zig Sichtweisen interpretieren, aber das ist nicht meine Aufgabe.

Ich sage nur, er hat mir gut gefallen, die Sprache ist verständlich, wenn auch etwas anspruchsvoller und die Geschichte ist klasse. Klar, heutzutage kennt jeder gefühlte 100 Adaptionen des Stoffs, aber das Original hat schon seinen gewissen Reiz.

Das Stück zieht einen durchaus in den Bann und trotz seiner kaum 140 Seiten hat man das Gefühl, man hat gerade ein riesiges Epos gelesen, so vielschichtig ist der Faust. Auch einordnen kann man den Faust nirgendwo. Das Drama ist weder wirklich offen noch geschlossen, die Versform verändert sich häufig, in jeder Hinsicht ein vielschichtiges Drama.

Wer es kaufen möchte, dem sei das Reclam-Heft empfohlen. Das ist einfach der Klassiker und kostet gerademal 2,10€ bei Amazon. Andere Ausgaben gibt es zu Hauf, schaut euch einfach rum.

Ich mag den Faust sehr, er hat einen Reiz und es definitiv lohnenswert, ihn zu lesen. Allein, um nachzuschauen, wie viele geflügelte Wörter man findet. Ich gebe daher auch dem Faust 5/5 Sternen.

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