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Ein Sommernachtstraum – William Shakespeare

Cover von Ein Sommernachtstraum

 


Ich habe dieses Buch im Rahmen der Anti-Age dem SuB Challenge gelesen und muss sagen, dass ich gar nicht so begeistert war, wie ich hätte sein sollen, immerhin ist es Shakespeare. Und Shakespeare ist ein Klassiker, sagen sie.

Wer Shakespeare nicht mag, hat ihn nicht verstanden, sagen sie. Der könne einfach mit diesem alten Stil nicht umgehen, verweigere sich dem alten Schreibstil, sei wahrscheinlich geschädigt von der modernen Bellestristik. Ich weiß nicht, ob das auf mich zutrifft, aber ich möchte es bezweifeln. Mit viel Genuss las ich kürzlich erst Moliére – das war vielleicht gut 60 Jahre später, aber trotzdem zählt es denke ich noch zu dem “alten Schreibstil” – was auch immer damit gemeint sein soll.

Nun, genug der Vorrede, ganz kurz zum Inhalt. Ganz grob: Zwei Paare sollen verheiratet werden, lieben aber den jeweils anderen. Der König der Elfen will ein paar Streiche spielen, aber sein Diener Puck schafft es nicht und durch eine bestimmte Blume verlieben sich die Paare noch unglücklicher, als sie sich eh schon verliebt haben – unter Anderem in einen verwandelten Handwerker, der Mitglied einer Theatergruppe ist – die Parallelhandlung: Eine Theatergruppe von Handwerkern probt für eine Aufführung von Pyramus und Thisbe – nach Ovid.

Am Ende sind alle richtig verliebt und verheiratet und das Theaterstück wird aufgeführt.

Ich habe das jetzt mal zusammengefasst, weil ich diese ständigen Liebeskonstellationen ziemlich ermüdend finde. Im Prinzip ist es ähnlich wie bei Schiller 200 Jahre später: Irgendwie lieben sich Leute, die sich nicht lieben sollen und deren Konflikt macht die gesamte Handlung aus. Bei Shakespeare schaffte es die Theatergruppe jedoch, mich zu amüsieren und diese Parallelhandlung gefiel mir deutlich besser, als die eigentliche Geschichte. Auch das Ende ist durchaus gelungen. Mitgerissen hat mich das alles aber nicht im Geringsten, ich war eigentlich eher froh, als ich fertig war.

Vielleicht liegt es an der Übersetzung. Wobei mein Problem ja nicht die Sprache, sondern die Handlung an sich war. Dafür, dass es eine Komödie sein sollte, fand ich das ziemlich unlustig. Eher zum Kopfschütteln. Vielleicht sollte ich noch ein anderes Stück von Shakespeare lesen, eine Tragödie, Hamlet oder Macbeth – und dann in Originalsprache. Vielleicht. Aber so wirklich Lust gemacht, hat mir dieser Einstieg nicht.

Ein Sommernachtstraum ist leider ein viel zu typisches Stück, das sich irgendwie nicht entfaltet. Ja, es gibt den Elfenkönig – aber was er ist, was hinter ihm steckt, welche Absichten er trägt, wurde mir nicht klar. Die Handlung beschränkt sich auf die Liebespaare und deren dauernd ungünstigen Konstellationen. Und auch wenn die Kritik sagt, es sei wunderschön, die diese Liebespaare “ganz natürlich” ineinander greifen , aber Lust, das Stück aufzuführen oder mal zu inszenieren (wie ich sie bei offenen Dramen sehr häufig verspüre!) kam keine auf. Möglicherweise bin ich einfach nicht der Typ für derartige Dramen. Ich gebe mal 2,5/5 Sternen, davon sicherlich 1,5 nur für die Theatergruppe. Wer mag, kann das Reclam-Heftchen für einen Centbetrag kaufen.

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