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Die Feuerinseln – Richard Schwartz

k-P1010054Im fünften Band der Askir-Reihe schaffen unsere Gefährten es tatsächlich dorthin, wo sie hinwollen: Nach Askir. Allerdings erst auf der letzten Seite. Was bis dahin passiert, will ich an dieser Stelle mal kurz skizzieren:

Havald und seine Freunde werden aus der Stadt Gasalabad gebeten und machen sich nun auf gen Askir. Doch die Überfahrt gestaltet sich etwas problematisch, da Havald nach kurzer Zeit über Bord geht und sein magisches Schwert dabei verliert. Auf einer Pirateninsel kommt er an Land, erregt Verdacht, weil er einen Elfen kaufen will, wird von den Truppen Askirs gefangen genommen, gibt sich als Führer der zweiten Legion zu erkennen, wird hoch angesehen und in die nächstgelegene Stadt gebracht. Dort erfährt er dann, dass seine Leandra von dem Fürsten der Insel gefangengenommen wurde und nun dort versteckt wird. Mit seinen wiedergefundenen Gefährten begibt er sich auf eine Jagd und erfährt dabei eine ganze Menge über die Pläne seiner Feinde und – nun, auch wenn das strenggenommen ein heftiger Spoiler ist – natürlich schaffen sie es weiter nach Askir.

Die größte Schwäche des Romans habe ich oben schon angedeutet: Es ist eigentlich klar, wie es ausgeht. Mir ging es so, dass ich eigentlich an keiner Stelle lange über den Ausgang zweifeln musste, sondern eigentlich ziemlich offensichtlich war, wie eine bestimmte Situation ausgehen muss, damit es weitergehen kann. Aber das ist im Bereich der High-Fantasy eigentlich nicht so wahnsinnig ungewöhnlich, oftmals ist man einfach daran gewöhnt, dass den Hauptcharakteren natürlich nichts passiert.

Ansonsten habe ich an diesem Roman nichts mehr zu bemängeln – ganz im Gegenteil. Auf den ersten Seiten, als Havald gerade schiffbrüchig wurde, hatte ich noch die Befürchtung, dieser Band könnte einfach nur ein Füller vor dem Finale sein, aber ganz im Gegenteil wird hier die Grundlage für den nun anstehenden Krieg gelegt, weil hier erst herauskommt, wer eigentlich dieser Feind ist und was er so alles hat. Man erfährt in mitunter sehr eindrucksvollen Schlachten sehr genau, zu was der Feind fähig ist und welchen Schwierigkeiten auf militärischer und magischer Ebene man sich ausgesetzt fühlen wird.

Sehr cool gestaltet fand ich die Entwicklung der Insel, die zunächst noch eine Pirateninsel ist, aber später dann von den Feinden eingenommen ist, sodass die Piraten gar nicht mehr die Feinde, sondern später sogar teilweise zum Freund werden. Über die Gefangenschaft von Leandra und das – im wahren Sinne des Wortes – epische Finale des Bandes mag ich noch gar nicht so viel verraten, nur so viel: Es ist wirklich gelungen.

Dieser Roman spielt in weiten Teilen auf See und dieser Perspektivwechsel tut der Serie wirklich mal ganz gut, es ist eine willkommene Abwechslung, nachdem die letzten Bände doch sehr urban geprägt war und sich mit dem letzten Band in Askir auch wieder eine Großstadt ankündigt. Obwohl dieser Band tatsächlich von der Seitenzahl her bisher der längste war, hatte ich nie das Gefühl, ich bin gerade in irgendwelchen Längen gefangen. Es geht ziemlich flott voran, immer neue Schauplätze, neue Schiffe und neue Bedrohungen sorgen dafür, dass es auf See nicht langweilig wird – höchstes Havalds ständige Seekrankheit ist irgendwann aber schon etwas wiederholend.

Was gibt es sonst noch zu erwähnen? Über den Schreibstil brauche ich denke ich nicht mehr viel zu verlieren. Die Ich-Perspektive, die dafür sorgt, dass wir das Geschehen immer mit Kommentaren des Protagonisten versehen, zu Gehör bekommen, macht noch immer einen großen Teil des Spaßes am Roman aus – ich kann mir noch nicht wirklich vorstellen, wie das in der Nachfolgeserie wird, in der das anders sein soll.

Ich vergebe also an dieser Stelle gerne wieder 4,5/5 Sternen mit minimalen Abzügen, aber ich sage es mal so: Wer bis hierhin die Serie gelesen hat, findet in diesem Band sicherlich keinen Grund, sich den sechsten Band nicht auch noch zu geben. In diesem Sinne – bis zum nächsten Band, der dann auch für diesen Zyklus den letzten darstellen wird.

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