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Der Schwarm – Frank Schätzing

Cover von Der Schwarm

 


Dieser fast tausend Seiten starke Roman sorgte für den weltweiten Durchbruch des Kölner Autors Frank Schätzing.

Das Buch beginnt mit einer Reihung von ungewöhnlichen Ereignissen. Wale greifen Boote an, ein Tiefseewurm taucht auf, Fischer verschwinden. Diese Vorfälle häufen sich. In Paris tauchen Hummer auf, die keine Hummer sind, sondern nur deren Körper, mit tödlichen Pfiesterien gefüllt. Verschiedene Forscher untersuchen die Vorfälle, aber keiner vermutet Zusammenhänge. Mit einem gewaltigen Tsunami, der Nordeuropa völlig verwüstet, endet der erste Teil.

Im zweiten Teil des Buches wird dann ein Team von Wissenschaftlern einberufen, die relativ schnell herausarbeiten, dass es sich bei den Angriffen um die Aktionen einer unbekannten Intelligenz aus der Tiefsee handeln muss, obgleich die CIA dies abstreiten. Diese Intelligenz soll Yrr genannt werden. Die Yrr werden fortan von diesem Team zunächst in einem kanadischen Hotel, später dann auf einem Flugzeugträger.

Auf dem Flugzeugträger scheint erst alles harmonisch, doch als die Forscher herausfinden, dass neben ihrer Arbeit an einer Verständigung mit den Yrr, einer Schwarmintelligenz aus Einzellern, an einem Gift gearbeitet wird, um diese zu vernichten, eskaliert die Situation auf dem Flugzeugträger.

Der Schwarm ist ein anspruchsvolles Buch. Ich bin recht froh, zuerst die Nachrichten aus einem unbekannten Universum gelesen zu haben, da der Schwarm doch ein sehr wissenschaftliches Buch ist. Vieles wird zwar erklärt, aber einige Sachen und Hintergründe bleiben offen, wofür die Lektüre der Nachrichten hilfreich war – so habe ich meist schon beim ersten Lesen verstanden, worauf Schätzing hinauswollte.

Was Schätzing meiner Meinung nach richtig gut gelungen ist, ist die Charakterzeichnung. Zwar sorgt diese ausführliche Charakterzeichnungen oft für seitenlange Einschübe, die mit der Handlung zunächst gar nichts zu tun haben scheinen, aber gegen Ende wird alles miteinander verwoben und man hätte sich die Handlung ohne diese ausführliche Charakterzeichnung nicht vorstellen können.

Ein bisschen zäh sind die Liebesgeschichten im Schwarm. Zwar besteht durchaus ein hohes Interesse an den Teilnehmer untereinander, sie kommen aber alle nicht so wirklich zur Sache. Und mal im Ernst: Ein süßes Liebespärchen mitten im Roman sterben zu lassen ist nicht lieb.

Ich hatte außerdem einige Probleme mit den Namen. Erst gegen Ende (als sich die Meute etwas dezimiert hatte… hahaha) habe ich so wirklich durchgeblickt, wer jetzt wer war. Gerade mit Anawak und Johnson hatte ich meine Probleme, die nicht dauernd zu verwechseln.

Ansonsten war der Roman ein durchaus flott zu lesender Roman, allerdings mit etwas gehobenerem Anspruch, was naturwissenschaftliches Interesse voraussetzt. Es ist also tatsächlich gar nicht mal so einfache Kost, die einem mit dem Schwarm geboten wird.

Als Taschenbuch erscheint der Schwarm im Fischerverlag und kostet gerademal 9,99€ und ist beispielweise bei Amazon erhältlich.

Ich gebe dem Schwarm 4/5 Sternen. Auch wenn der Roman sicherlich seine leichten Schwächen hat und wahrscheinlich nicht für jeden zu empfehlen ist, hat er mir sehr viel Freude bereitet und ist für auch nur halbwegs interessierte rundum zu empfehlen.

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