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Der Mann mit der Schramme – Arthur Conan Doyle

Inzwischen sind wir mit dem ersten Kurzgeschichtenband, „The Adventures of Sherlock Holmes“ schon etwas fortgeschritten, die jetzige Geschichte ist bereits die sechste von zwölf. Und nachdem die ersten Geschichten eher als eine Art Exposition zu sehen war, geht es ja inzwischen schon seit mehreren Geschichten richtig zur Sache – und auch heute ist wieder einiges los.

Die Geschichte beginnt bei Watson, der gebeten wird, den Mann einer alten Bekannten aus einer Opiumhöhle zu holen, der dort etwas untergegangen zu sein scheint. Dort trifft er dann – zu seiner enormen Überraschung – Sherlock Holmes, der in einem sehr sonderbaren Mordfall ermittelt. Sherlock sucht nach jemandem, der den Mann einer recht gut gestellten Frau getötet hat – zumindest legen Blut und seine Kleidungsstücke seinen Tod nahe. Man findet einen Rock voller kleiner Münzen und man weiß, dass er von der Frau am Fenster über der Opiumhöhle gesehen wurde. Dennoch taucht kurz darauf bei seiner Frau die Notiz auf, dass er am Leben sei und alles gut gehen würde – mit Sicherheit von seiner Handschrift geschrieben. Der Fall wird nun wirklich verzwickt. Sherlock Holmes genehmigt sich eine Dose Tabak im Laufe einer durchdachten Nacht und kann schließlich am Morgen die eindrucksvolle Lösung präsentieren.

Mich hat diese Geschichte richtig beeindruckt. Ich weiß gar nicht so genau wieso, aber irgendwie fand ich diese Geschichte – vergleichbar mit der vorigen von den fünf Apfelsinenkernen – sehr sehr beeindruckend. Der Fall ist anspruchsvoll, komplex und ist gar nicht das, was er zunächst scheint – hat mit der eigentlichen Ausgangssituation denkbar wenig zu tun; das Setting und die Beschreibung der Opiumhöhle fand ich sehr stimmungsvoll-abstoßend und insgesamt – auch wenn ich seine Methode des Rauchens und des Schlafentzuges zweifelhaft finde – war Sherlock mal wieder großartig im Kombinieren aller Fäden – auf die man vielleicht hätte kommen können, was mir aber mal wieder nicht einleuchtete. Ich bin mir inzwischen unsicher, ob es an mir liegt, ob ich einfach schlecht im Mitraten bin, oder ob die Geschichten es einfach nicht so hergeben.

Ebenfalls fand ich es großartig, dass Watson hier diesmal wirklich in die Handlung verwoben war. Nun gut, verwoben ist etwas übertrieben, aber zumindest saß er nicht die ganze Zeit daneben, sondern hat am Anfang eine tragende Rolle gespielt – im Weg zu Sherlock Holmes hin – und war dann wie so oft nicht weiter wichtig, aber immerhin hatte er seinen Moment.

Wie schon geschrieben, mochte ich die Geschichte gerne. Das Setting war großartig, in der Baker Street, die zwar, wie letztes Mal geschrieben, auch sehr stimmungsvoll sein kann, passierte dieses Mal nichts und insgesamt fand ich diese Geschichte bisher eine der stärksten, wenn nicht die stärkste. Wenn es so weiter geht, könnt ihr euch noch auf einige Geschichten gefasst machen. Für heute lasse ich erstmal 4,5/5 Sternen da – und denke mir, dass da durchaus noch eine kleine Steigerung kommen könnte. Ich bin gespannt.

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