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#dbp18: Wie kommt der Krieg ins Kind – Susanne Fritz

Bisher hatten wir noch nicht wirklich etwas, das man als leichte Kost beschreiben kann. Und auch dieser Roman macht da keine Ausnahme:

Die Autorin: Susanne Fritz ist ‚hauptberuflich‘ freie Regisseurin und schreibt seit einigen Jahren. Das hier besprochene Buch ist erst ihr dritter Roman und bis dato hat sich auch noch keine literarischen Auszeichnungen erhalten, schriftstellerisch ist sie also noch nahezu unbekannt.

Das Buch: Das Buch ist mit ‚Roman‘ unterschrieben, dennoch scheint ihm ein gewisser autobiographischer Gehalt innezuwohnen. Die Erzählerin – und sie wird in den diversen Besprechungen mit der Autorin gleichgesetzt – geht auf eine Reise in die Vergangenheit und möchte das Schicksal ihrer Mutter im russischen Arbeitslager nach dem zweiten Weltkrieg ergründen. In der Leseprobe fährt sie dazu ins polnische Staatsarchiv und wird von dem Fingerabdruck auf der Akte überwältigt

Die Sprache: Das Buch – oder zumindest die Leseprobe – ist sehr lebendig geschrieben, eine Ich-Erzählerin berichtet, was sie weiß und man ist sehr nah an der Erzählinstanz dran. Eine feine Ironie, die aber keineswegs höhnisch wirkt, ist eingewoben und macht das Buch so ein klein wenig leichter. Insgesamt ist es aber mehr das Thema als die auffällige Sprache, die das Buch so besonders macht.

Meine Einschätzung: Hier habe ich wirkliche Probleme, eine Prognose abzugeben. Die Idee scheint interessant, man weiß auch, dass sie hier einen Essay erweitert hat, es scheint also wirklich weniger ein Roman als eine Art Sachbuch über ihre Familie zu sein, den sie etwas literarisch niedergeschrieben hat. Obwohl ich das eigentlich recht spannend finde, rechne ich nicht damit, dass Susanne Fritz noch auf der Shortlist zu finden sein wird.

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