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Das Wespennest – Agatha Christie

Es wird wieder Zeit für Agatha Christie. Wir sind noch immer in der kleinen Sammlung „Der Unfall und andere Fälle“, die es scheinbar in der Form nur im Deutschen gibt. Tatsächlich war der Grund, diese Sammlung zu lesen, dass hier auch die letzte Geschichte von Miss Marple, die nicht in „Der Dienstagabendklub“ und „Miss Marples letzte Fälle“ veröffentlich ist, erschienen ist: Greenshaws Monstrum. Doch bevor wir dazu kommen, hat Hercule Poirot noch einen Auftritt in:

Das Wespennest. Bei dem eher zufällig wirkenden Besuch eines Bekannten, John Harrison erzählt dieser dem Belgier Hercule Poirot von einem Wespennest, das er gedenkt ausräuchern zu lassen. Sein Freund, Claude Langton soll das übernehmen. Hercule Poirot ist aber nicht zufällig dort, sondern er will einen Mord verhindern. So kryptisch, wie das klingt, ist es kaum verwunderlich, das Harrison ihm nicht glaubt. Gegen Abend kehrt Poirot zurück, um seine Ankündigung in die Tat umzusetzen und trifft noch knapp den Freund Langton, der ihm – schon im Gehen begriffen – erzählt, dass er keineswegs das Wespennest ausräuchern wollte, und seinen Freund Harrison, der betrübt wirkt.

Mehr zur Auflösung des Falls möchte ich hier nicht verraten, weil es schon einige Spannung ausmacht. Generell fand ich – gerade im Vergleich zu anderen Geschichten von Agatha Christie, dass dieser Geschichte eine sehr eigentümliche Spannung innewohnt. Es ist ein winziger Kreis, eine absolut überschaubare Figurenkonstellation und ein allzu simpler Fall und doch ist er hier wirklich phantastisch inszeniert. Sehr düster, voller Spannung und doch irgendwie ganz basal, fast schon banal wirkt dieser Fall und man fragt sich, was der Meisterdetektiv Poirot hier zu suchen hat. Auf der anderen Seite konnte nur er dazu in der Lage gewesen sein, diesen Mord vorauszuahnen und so geschickt damit umzugehen.

Viel mehr als das gibt es zu dieser kurzen Geschichte auch nicht zu erzählen. Ich fand sie für Agatha Christie etwas untypischer, eben aufgrund dieser besonderen Atmosphäre, was dazu führt, dass mir diese Geschichte auch ziemlich lange im Gedächtnis geblieben ist – ich schreibe diesen Text gerade zirka vier Monate nach der Lektüre, normalerweise fällt mir dann eine Besprechung sehr schwer, hier klappte das sehr gut. Insofern gebe ich volle 5/5 Sternen für diese Geschichte. Sicherlich keine typische Christie, aber in jedem Fall sehr sehr lesenswert.

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