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Das Orangenmädchen – Jostein Gaarder

Cover von Das Orangenmädchen

 

Das Orangenmädchen war das erste Buch, das ich mir aus der Bibliothek ausgeliehen habe. Davon werden wohl in Zukunft noch einige kommen – kein Wunder, ich arbeite ja jetzt da. Ich habe das Buch – wie schon einige – von einer Freundin empfohlen bekommen. Meistens sind diese Empfehlungen ein Volltreffer und so war es auch hier.

Wir begegnen Georg, er ist 15 Jahre alt und sein Vater ist vor vielen Jahren an Krebs gestorben. Seine Großeltern fanden jetzt einen Brief von ihm, geschrieben an seinen jugendlichen Sohn. In diesem Brief erzählt der Vater davon, wie er ein mysteriöses Mädchen mit einem Beutel Orangen kennenlernt, sie aufspürt und mir ihr zusammenkommt. Georg unterbricht seine Lektüre immer wieder um das Gelesene zu reflektieren und stellt Bezüge zu seinem eigenen Leben her. Am Ende klärt sich nicht nur die Frage, wer das geheimnisvolle Mädchen ist, sondern auch, was der Vater mit diesem Brief bezwecken wollte.

Wie schon das erste Buch von Gaarder, das ich gelesen habe, ist auch dieses eines, das zum Mitdenken und sich Gedanken machen anregt. Georg selbst macht sich immer wieder Gedanken und als Leser gehen einem die ganz eigenen Erinnerungen durch den Kopf. Die Idee, dass Georgs Vater seinem Sohn eine Geschichte vererbt ist natürlich eine Sache für sich. Eine tolle Idee, die Gaarder auch gut umsetzt, denn die Sprache ist – natürlich einem Jugendbuch entsprechend – sehr ansprechend und lädt zum gemütlichen Lesen ein – das ist etwas schwierig zu beschreiben, aber es ist eine klare und doch etwas rätselhafte Sprache. Man versteht sofort, worum es geht, aber es scheint, als schwebe hinter den Wörtern noch eine andere Bedeutungsebene. Das finde ich sehr gelungen und muss ich Gaarder hoch anrechnen, dass er das geschafft hat. Es kann oft ziemlich plump wirken, wenn Autoren versuchen, eine weitere Ebene in ihre Sprache einzuweben, aber hier ist es echt gelungen. Nicht aufdringlich und doch ist man sich jederzeit bewusst, dass das nicht einfach nur eine Geschichte ist.

Den Vergleich mit Sofies Welt, der sich eigentlich aufdrängt, kann dieses Buch nicht antreten. Sofies Welt ist ein gewaltiges Werk, Das Orangenmädchen ist ein Jugendroman. Das wäre ungefähr so, als würde man Die Elenden mit Die Drei Musketiere vergleichen wollen. Deshalb bekommt das Orangenmädchen von mir völlig unabhängige 4,5/5 Sternen – es ist wirklich ein lesenswertes Buch. Wer es in seiner Bibliothek nicht findet, kann natürlich auch eine Taschenbuchausgabe für 8,90€ erwerben

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