Permalink

0

Das Druidentor – Wolfgang Hohlbein

k-IMAG0900Als ich vor einiger Zeit dieses Buch von meinem SuB nahm, um endlich mal wieder einen Hohlbein zu lesen – immerhin ein halbes Jahr blieb es auf diesem Blog hohlbeinfrei – war mir gar nicht bewusst, dass Anfang Mai eine Neuaufgabe dieses Buches erschien – laut Cover mit einem neuen Nachwort des Autors. Dieses Nachwort habe ich in meiner Ausgabe dann natürlich nicht, diese ist schon ein wenig älter, aber am Text sollte sich ja nicht wirklich etwas getan haben.

Vor einigen Jahren, beim Bau eines neuen ICE-Tunnels, kam es zu einigen Schwierigkeiten und seltsamen Vorfällen, die aber gut verheimlicht werden konnten. Der damals beteiligte Wissenschaftler Warstein ist Opfer dieser Verschleierung geworden, er fristet sein Dasein als arbeitsloser Alkoholiker. Doch dann ereignen sich zwei Sachen: Ein brandneuer ICE hat einen Unfall im mittlerweile eröffneten Tunnel und dabei sind wieder seltsame Sachen. Parallel dazu kommt die Frau eines ehemaligen Kollegen zu Warstein, zusammen mit einem Journalisten, der eine Story wittert; die Frau sucht ihren Mann. Mit einigen Widrigkeiten schaffen sie es in das Bergstädtchen, doch Franke macht ihnen das Leben schwer, entzieht ihnen nahezu jede Möglichkeit, dem Unfallort nahezukommen. Doch nach einer wilden Verfolgungsjagd, sieht es so bald so aus, als würde dort demnächst die Welt untergehen. Eine Gruppe von Schamanen sammelt sich am Strand und geht dort Ritualen nach, Naturgewalten brechen rund um das Berghäuschen aus und nach einiger Zeit gibt Franke die Verfolgungsjagd auf und möchte nun Warsteins Hilfe zur Rettung der Welt. Denn was sich dort im Tunnel verbirgt, hat mit gewöhnlichen Naturgesetzten nichts mehr zu tun.

Ich möchte noch nicht alles verraten, denn obwohl das Ende nach der ersten Hälfte durchaus absehbar ist, ist die Geschichte durchaus spannend und obwohl schon auf den ersten Seiten zu erkennen ist, was da am Werke ist, bleibt die Geschichte dennoch spannend. Zu physikalischer Korrektheit reicht es zwar bei weitem nicht – wohlweißlich lässt Hohlbein auch die genauen Ursachen im Unklaren und rettet sich ins Phantastische – aber dennoch ist das Ende faszinierend und atemberaubend zugleich.

Mit inzwischen fast drei Millionen verkauften Exemplaren ist das Druidentor einer von Hohlbeins erfolgreichsten Romanen und wird immer wieder neu aufgelegt. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum gerade dieser Hohlbein so erfolgreich ist, aber scheinbar war es einfach die richtige Geschichte zur richtigen Zeit – spannend fand ich, dass das Buch, das immerhin 1993 zum ersten Mal erschien, gar nicht wirklich veraltet wirkt – klar, das mit dem Autotelefon ist etwas merkwürdig, aber ansonsten wirkt der Roman durchaus zeitgemäß. Das ist ja immer die Gefahr mal solchen neu aufgelegten Büchern, die in der realen Welt spielen und als ‚jetztzeitlich‘ angelegt sind.

Die Geschichte selbst finde ich absolut gelungen. Es ist eine schöne Mischung aus Phantastik und Thriller, es ist alles drin, was ein guter Thriller braucht. Eine wilde Verfolgungsjagd, ein zu neugieriger Journalist, eine gescheiterte Figur, die zum Helden wird, eine Verschwörung gegen die Menschheit, eine Katastrophe und der drohende Weltuntergang. Und immer wieder die phantastischen Elemente, immer wieder diese übersinnlichen Bedrohungen, die wissenschaftlich erklärt werden sollen, es aber nicht werden. Die Charaktere bleiben dabei leider immer etwas flach und farblos, höchstens Franke und Warstein könnte man eine gewisse Entwicklung zusprechen, aber auch da ist nicht wirklich viel an Entwicklung.

Ich persönlich kann mir den Erfolg des Buches nicht erklären. Das Buch ist gut, zweifelsohne. Ich mochte es ziemlich gerne und es tat so gut, nach einiger Zeit mal wieder einen Hohlbein zu lesen, spannend, fesselnd, nicht zu anspruchsvoll und leicht zu lesen. Die Geschichte ist gelungen, sie macht Spaß und gefällt mir gut. Ich würde da spontan gerne mal 4/5 Sternen geben – aber es haut mich eben auch nicht so um. Ich habe schon Hohlbein-Bücher gelesen, die mich mehr mitgerissen, mehr fasziniert und mir besser gefallen haben. Warum jetzt dieses Buch so erfolgreich ist – ich weiß es nicht. Aber es ist sicherlich einen Blick wert – auch wenn ich die 14€ für die Neuausgabe als ziemlich teuer erachte. Auf meinem Taschenbuch steht hinten noch ein Preis von 8.95€.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.