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Blogprojekt: Gedichte lesen

„Der Vers hat so schrecklich viele Füße!“ – „So kann er desto besser gehen“
Absurda Comica, Andreas Gryphius zu Beginn des dritten Aufzuges

 

Hallo zusammen,

über ein halbes Jahr gab es jetzt jeden Sonntag eine Geschichte aus der Novellensammlung von E.T.A. Hoffmann, den Serapionsbrüdern zu lesen und wir haben damit schon einen ordentlichen Teil von Hoffmanns Werk kennenlernen dürfen. Ich hatte als Nachfolgeprojekt für den Sonntag einige Ideen, die ich vielleicht auch noch umsetzen werde, aber bis auf weiteres gibt es an diesem Wochentag auf diesem Blog ein ganz besonderes Projekt: Gedichte. Ich weiß, es heißt eigentlich Romanfresser und nicht Lyrikfresser, aber dennoch möchte ich auf diesem Blog mal Gedichte vorstellen. Und das hat einen einfachen Grund.

Ich mag keine Gedichte. So, jetzt ist es raus. Mir fehlt oftmals der Zugang zu den Themen der Gedichte, ich finde die reduzierte Form nicht sonderlich ansprechend und kann mich auch emotional nicht wirklich dort hineinversetzen. Und trotzdem gibt es jetzt ein zugehöriges Blogprojekt. Warum?

Ich muss ich immer wieder Lyrik stellen. Sei es im Moment ganz akut in der Uni oder später als Lehrer meinen Schülern gegenüber. Und immer nur seine eigenen Abneigungen zu reproduzieren ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei. Dieses Blogprojekt soll mich quasi therapieren. Ich zwinge mich dazu, mich mit Gedichten zu beschäftigen und versuche dadurch, die Begeisterung für Lyrik in mir zu erwecken. Ob das klappt? Schauen wir mal! Fürs erste habe ich zwanzig Gedichte herausgesucht, noch ein paar Ideen für weitere Gedichte, die wir uns hier zusammen anschauen können.

Wie wir uns das gemeinsam anschauen? Nun, ich werde etwas über das Gedicht schreiben, zunächst ein bisschen was Inhaltliches, dann schauen wir uns mal die Form und die Sprache an und versuchen uns dann mal an ein paar Bruchstücken einer Interpretation. Weder werden das vollständige Gedichtinterpretationen, noch hat dieses Blog den Anspruch, als wissenschaftliche Publikation zu gelten. Es soll einfach nur ein fröhliches Geplauder mit wilden, aber nicht zu absurden Gedanken zu den Versen werden. Und über Diskussionen in den Kommentaren freue ich mich ohnehin immer!

Nehmt es mir nicht übel, wenn die ersten Besprechungen ein bisschen holprig werden, Gedichte beschreiben sich vollständig anders, als alles, was ich hier schon rezensiert habe, daher wird das für mich eine völlig neue Textsorte, in die ich mich auch erstmal etwas eingrooven muss – auch hier freue ich mich auf euer Feedback

Und für alle, die vielleicht ausschließlich mit mir zusammen Gedichte lesen wollen, gibt es unter www.lyrikfresser.de auch einen Direktlink ausschließlich zu den Gedichtbesprechungen!

In diesem Sinne – die Beiträge könnten ein bisschen kürzer werden als normale Rezensionen, aber ich freue mich schon auf das Projekt. Ein bisschen zumindest. Ab nächstem Sonntag geht es los, wir versuchen mal einen wöchentlichen Rhythmus, sollte ich merken, dass ich das nicht schaffe, können wir auch über einen zweiwöchigen Rhythmus sprechen.

Bis dahin!

1 Kommentar

  1. Hallo Florian,

    ich bin gespannt, ob es Dir gelingt, Deine Abneigung gegen Gedichte auf diesem Weg zu überwinden.

    Mir ging es lange Zeit ganz ähnlich wie Dir: ich fand keinen Zugang zur Lyrik und mochte sie daher nicht so recht. Erst als wir in der Oberstufe Exillyrik behandelten, begann sich mein Bild allmählich zu wandeln. Einige Gedichte, die wir im Rahmen dieser Unterrichtseinheit lasen, trafen mich sofort mitten ins Herz. Zum ersten Mal ergaben die verknappte Form und die Einheit von Form und Inhalt für mich einen Sinn!

    Seitdem lese ich immer mal wieder Gedichte. Mit manchem kann ich nach wie vor nichts anfangen. Aber man muss ja nicht alles mögen.

    Gruß, Jessie

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