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Apocalypsis I–Mario Giordano

Cover von Apocalypsis 

Wie ich zu diesem Buch gekommen bin, habe ich ja schon in den Neuzugängen erläutert. Apocalypsis ist ein ganz besonderer Roman, denn so, wie er vor mir lag, wurde er ursprünglich nicht veröffentlicht. Dieses Buch besteht aus 12 Kapiteln, die einzeln als eBook-Serienroman veröffentlicht wurden und zu deren Veröffentlichung es eine ganze Menge multimedialer Extras gab, die ich natürlich hier weder bewerten möchte, noch kann – ich beschränke mich auf das Buch, so wie es vor mir liegt, in hochwertiger Broschur.

Peter Adam ist ein deutscher Journalist und derzeit in Rom, weil er sich mit dem Rücktritt des amtierenden Papstes Johannes-Paul III. beschäftigt. Dieser trat überraschend zurück und verschwand dabei. Er hat merkwürdige Visionen, als er dem Chef-Exorzisten des Vatikans begegnet, identifiziert er diese Vision als die dritte Prophezeihung der Fatima, die Nonne Maria steht hierbei an seiner Seite. Gemeinsam und mit viel Blut, Toden, Einbrüchen und Verschleppungen – die auch Folter beinhalten – kommen sie einer uralten Prophezeihung auf die Spur, die auf die Vernichtung des Vatikans hindeutet – und der zurückgetretene Papst, der gegen einen uralten Geheimbund agiert.

Ich möchte mal nicht mehr verraten, denn Apocalypsis ist wirklich spannend. An vielen Stellen lief es mir eiskalt den Rücken herunter und ich war begierig darauf, zu erfahren, wie es weitergeht. Ich habe dann auch nicht lange für den Roman gebraucht, in wenigen Tagen hatte ich ihn durchgelesen.  Giordano schafft es, gleichzeitig eine kontinuierliche Spannung aufrechtzuerhalten, die aber nicht nervt, wie das beispielsweise bei Hohlbein öfters mal passiert. Logischerweise endet jedes der 12 Kapitel mit einem Paukenschlag, man soll ja wissen wollen, wie es weitergeht und tatsächlich wirkt dies manchmal etwas zu provoziert, aber letztendlich stört es eigentlich nicht.

Apocalypsis ist ein toller Krimi, die Handlung ist stimmig und durchaus plausibel. Die Charaktere sind größtenteils auch sehr ansprechend, an Peter Adam nervt manchmal, dass er sich scheinbar seiner Gefahren nicht bewusst ist und sich selbst nichts glaubt und sich nichts eingesteht. Dieses Verhalten ist bei Protagonisten in Thrillern recht weit verbreitet, aber mir gefällt es nicht so besonders. Ansonsten entwickelt er sich ziemlich gut und seine Geschichte wird für den Roman noch ziemlich wichtig, denn in Rückblenden erfahren wir nach und nach, was ihm und seiner Frau ein Jahr zuvor passierte und wie das in diese Geschichte mit eingewoben ist. Das ist spannend und geschickt gemacht und gefiel mir besonders gut.

Ein bisschen übertrieben hat Giordano es mit der Action. Dauernd schwebt der Protagonist in Lebensgefahr, wird auf das Übelste gefoltert und sieht sich schon sterben und ebenso schnell ist er wieder befreit und genesen. Hier ist einfach das Tempo etwas hochangesetzt, was aber nicht wirklich dramatisch ist.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, das Ende ließ viel Spekulationsraum für mehr und ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird. Über die kleinen Fehler kann ich durchaus hinwegsehen, weil es Giordano schafft, eine ganz besondere Spannung aufzubauen. Hierfür vergebe ich gern 4/5 Sternen – und dass besonders gerne, wenn man beachtet, dass das hochwertig broschierte Buch für gerade mal 8,99€ zu haben ist.

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