Permalink

0

Adventskalender 2018: Detektiv Conan Bd. 03

Der heutige Band beinhaltet lediglich zwei Fälle, einer davon ist mit sechs Kapiteln sehr umfangreich und umfasst im Anime eine ganze Doppelfolge, ist also entsprechend komplex:

Conan, Ran und Mori sind auf einem Schiff untergekommen, das einem Familienclan gehört. Kurz vor dem Abendessen wird das Familienoberhaupt tot auf dem Schiff gefunden, mutmaßlich ein Selbstmord, obwohl es keine Gelegenheit dazu zu geben scheint. Folglich müsste es ein Mord sein. Kurz darauf wird ein zweites Familienmitglied erschossen, ein drittes schwer verletzt. Conan und Mori versuchen natürlich jeweils auf ihre Art zu ermitteln, wer der Täter ist. Wie es für so einen Familienclan typisch ist, handelt es sich um klassische Beziehungstaten, die Conan aufklären kann, indem er kleine Beweise zusammenträgt. Mit seinem Narkose-Chronometer setzt er Mori außer Gefecht um dann mit seiner Stimme – dank des Stimmenverzerrers – die Lösung zu präsentieren.

Der nächste Fall – in der Gesamtzählung Fall 8 – ist bisher mein Lieblingsfall. Ein Arzt bekommt jeden Monat eine Million Yen und alte Spielsachen geschickt und beauftragt Mori, herauszufinden, warum das der Fall ist. Conan geht in diesem Fall auf eigene Faust in den Patientenakten ermitteln, was Ran ziemlich misstrauisch macht, weshalb er anfängt, ein Videospiel aus den geschenken Spielsachen zu spielen, wo ein alter Spielstand ihn auf den richtigen Hinweis bringt und er gerade noch einen Mord verhindern kann.

Die beiden Fälle könnten unterschiedlicher nicht sein. Der erste ist ein klassischer Whodunit. Klar abgegrenzte Verdächtige, ein abgeschlossener Raum, Lösung durch den Kommissar. Also. Durch Conan. Es erinnert ein wenig PD James „The Lighthouse“ und schafft eine recht bedrohliche Atmosphäre – inklusive Stromausfall und gemeinsames Sitzen am Küchentisch. Der zweite Fall hingegen ist total offen und erlaubt alle Möglichkeiten und entsteht am Ende eine reale Gefahrensituation, die nicht zuvor schon absehbar war. Diese Mischung finde ich sehr reizvoll, weil es für Abwechslung sorgt. Leider muss ich sagen, dass sich der erste Fall schon verhältnismäßig lange gezogen hat. Das ist eine sehr interessante Beobachtung. Normalerweise habe ich kein Problem, eine Geschichte über hunderte von Seiten zu begleiten, hier finde ich bei einer Geschichte, die um die 100 Seiten Mangatext enthält schon, dass es sich zieht. Ich verstehe das nich so ganz, kann mir aber vorstellen, dass das Medium, das ja aus seiner Struktur bedingt, alle paar Seiten einen Cliffhanger liefert, die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers so verändert, dass dann ein Fall über sechs Kapitel als ziemlich lang empfunden wird. Ich habe ja gerade mal gute 30 Minuten an diesem Fall gelesen. Es war jetzt auch nicht so, dass ich es langweilig fand, ich dachte mir nur, dass es doch jetzt auch mal zur Auflösung kommen dürfte.

Jedenfalls fand ich dann den zweiten Fall wirklich großartig. So gerne ich Whodunits mag – und der erste Fall war alles andere als schlecht darin, einen solchen Fall zu konstruieren – diese ziemlich coole Grundidee und die sehr gute Auflösung des Falls hat mir wirklich sehr gut gefallen. Insgesamt kann ich also nur sagen, dass mir dieses Genre auch im dritten Band noch nicht auf die Nerven geht und ich tatsächlich langsam überlege, ob ich über die fünf Adventskalenderbände hinaus etwas von der Serie – die inzwischen 94 Bände umfasst – lesen möchte.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.