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Wolftagebuch – Brian A. Conolly

Cover von Wolftagebuch

 

Der Mariposa-Verlag hat mich angeschrieben und mich gefragt, ob ich Lust habe, das Wolftagebuch zu lesen. Wer mich kennt, weiß dass ich Tiere sehr liebe (wobei ich eher ein Katzenmensch bin – aber Wölfe sind auch toll!) und auch hin und wieder gerne eine Tiergeschichte lese. Ich habe also mit Freuden “Ja” gesagt und möchte mich an dieser Stelle herzlich bei dem Verlag für das tolle Buch bedanken.

Jimmy hat die Aufgabe, in der Schule zum Thema “Kreatives Schreiben” ein Tagebuch zu einem freigewählten Thema zu schreiben. Er liebt die Natur, ist mit dem Indianer Hawk befreundet und entscheidet sich daher für das Thema Wölfe.

Rechtzeitig zu dieser Schulaufgabe bringt im Hawk bei, wie man Wölfen begegnen kann, natürlich indianische Gebräuche. Bei dem Ritual kommt es tatsächlich zu einer Begegnung mit einem Wolf, die eigentlich in Jimmys Region nicht mehr heimisch sind. Um den Wolf, beziehungsweise die beiden Wölfe zu schützen, schreibt er es als Fiktion in sein Tagebuch. Auf Nachfragen seines Lehrers, der seinen Schreibstil sehr schätzt, erklärt er, man solle ja kreativ werden, er kommt dem Auftrag also nach.

In den Arbeiten zu dem Tagebuch kommt Jimmy seiner Klassenkameradin Sherry näher und die beiden werden im Laufe des Buches ein Paar – sie gehen gemeinsam die Wölfe besichtigen und treffen sich auch sonst häufig – schreiben sogar Gasteinträge im jeweils anderen Tagebuch.  Gegen Ende passiert dann das unausweichliche: Die Wölfe wurden entdeckt und von wilden Jägern erschossen. Sherry, Jimmy und Hawk begraben die Wölfe, als Hawk Jimmy von den Wolfsjungen erzählt. In einer Nacht-und-Nebel Aktion werden diese dann zu einem befreundeten Farmer in weiter Entfernung gebracht und von dessen Wolfsrudel aufgenommen.

Eine ziemlich lange Zusammenfassung für das kaum 160 Seiten starke Buch, aber es passiert tatsächlich so viel, dass man es kaum kürzer fassen kann. Doch fangen wir am Anfang an.

Auffällig ist die Erzählstruktur. Wir bekommen abwechselnd Tagebucheinträge und die Hauptgeschichte erzählt – teilweise doppeln sich natürlich da Informationen, aber häufig wird auch die Erzählung sinnvoll ergänzt.

Man erfährt in dem Buch einiges über Wölfe, ich gehe mal davon aus, dass die Informationen in dem Buch korrekt sind, es klingt in jedem Fall plausibel; Der Wolf im Buch ist ein eigenständiges und wildes Wesen und will von den Menschen als solches akzeptiert werden, der Protagonist tut das, die Antagonisten nicht. So weit so gut.

Aber: Das Buch im Ganzen ist total niedlich. Ich habe es in einer privat schwierigen Phase gelesen und es hat mir alle paar Seiten ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Die Geschichte ist wunderschön geschrieben, zur Übersetzung kann ich immer nur begrenzt etwas sagen, wenn ich das Original nicht gelesen habe, aber ich sag es mal so: Hätte ich es nicht gewusst, wäre mir nicht aufgefallen, dass es eine Übersetzung ist – da liest man häufig schlimmeres.

Die Geschichte ist schön gestaltet. Natürlich merkt man, dass es ein Jugendbuch ist bzw. sich an jüngere Leser richtet, aber es ist glücklicherweise eines dieser Jugendbücher, die man auch als junger Erwachsener (oder so?) noch gerne liest – wie schon gesagt, mit einem Lächeln auf den Lippen.

Man kann sich natürlich an den ganzen indianischen Ritualen stören und auch mir war es ein wenig zu viel Indianerkult oder man kann die Liebesgeschichte als klischeehaft auslegen, aber ich fand sie richtig niedlich, weil sie so wunderschön schüchtern und trotzdem frei und ohne Umschweife erzählt wurde – ich konnte mich ziemlich gut mit dem Hauptcharakter identifizieren.

Ich denke es wird klar, ich mochte das Wolftagebuch sehr gerne und kann mir durchaus vorstellen, es nochmal zu lesen.

Das Buch gibt es broschiert direkt beim Verlag oder auch als eBook bei Amazon, es kostet 14,99€ bzw. 7,99€ als eBook (das ist mal Ersparnis – so sollte das immer sein!) und bekommt von mir 4,5/5 Sternen – ein sehr berührendes und mitreißendes Buch, das die typischen Elemente einer Tiergeschichte aufgreift, sehr gut umsetzt und sinnvoll ergänzt.

3 Kommentare

  1. Hi!

    Ich lese gerade 1Q84 und fände es toll, wenn du dich für dieses Buch als Leseprojekt begeistern würdest – ich finde, es ist diesen Aufwand auf jeden Fall wert.
    Genau wie du bin ich zuerst eine Weile drumherum geschlichen und jetzt bin ich froh, dass ich es endlich begonnen habe und ich möchte auch alle 200 Seiten einen kurzen Leseeindruck schildern.
    Aber auch die anderen Bücher, über die du nachdenkst klingen sehr interessant. Wie auch immer, ich schaue jetzt öfter bei dir vorbei.

    Viele Grüße
    Sabine

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