Permalink

2

Tintenherz–Cornelia Funke

Cover von Tintenherz

   

Dieses Buch hat mich aus meiner Leseflaute der letzten Monate zurückgeholt. Ich denke, das kann man so formulieren. Obwohl ich es vor vielen Jahren (2005? 2006?) schon einmal gelesen habe, wusste ich von dem Buch eigentlich gar nichts mehr und so erlebte ich die Geschichte fast noch einmal komplett von vorne. Ich wusste nur noch, dass es mir irgendwie gefallen hatte – und dieser Eindruck bestätigte sich.

Nur ganz kurz zur Handlung, das Buch ist ja allgemein bekannt, denke ich: Meggie ist Tochter des Buchbinders Mo. Ein Mann namens Staubfinger kommt zu ihnen, warnt sie vor einem Mann namens Capricorn und sie hauen ab. Sie werden trotzdem aufgespürt und von Capricorn festgenommen. Mo hat die Gabe, Lebewesen und Gegenstände aus Büchern herauszulesen, Meggie hat diese Fähigkeit geerbt. Dafür müssen andere Leute jedoch verschwinden. Capricorn möchte jetzt aus dem Buch, aus dem er einst herausgelesen wurde, seinen Gefährten, einen Schatten herauslesen, zusammen mit dem Autor dieses Buches versuchen Mo und Meggie das zu verhindern.

Ich gebe zu, das kürzt das ganze deutlich ab, aber ich denke, jeder der das Buch gelesen hat, erkennt es irgendwie wieder (und jeder andere wird dazu verleitet, es ebenfalls zu lesen). Zu diesem Buch gibt es eigentlich nicht so wahnsinnig viel zu sagen. Obwohl es ein Kinderbuch ist (empfohlen ab 11) gefiel es mir ziemlich gut und ich wurde schon nach kurzer Zeit von der Welt, die Cornelia Funke kreiert hat, eingesogen.

Man mag Cornelia Funke vorwerfen, dass ihre Bildhaftigkeit bemüht wirkt– und je nach dem welchen Maßstab man anlegt, mag das sogar stimmen – aber sie entfaltet trotzdem ihre Wirkung und fesselt den Leser. Nicht unbedingt durch hohe Literazität oder Metaphorik, sondern durch den ganz schlichten, aber schönen Stil, der es schafft, sowohl Kinder, als auch Erwachsene (die sich darauf einlassen!) in den Bann zu ziehen.

Ich weiß nicht genau, was ich von den Figuren halten soll. Es sind schöne Charaktere, die Konstellation sagt mir zu, aber so wirkliche Tiefe entfalten sie noch nicht. Hier und da deutet sich an, dass die Charaktere noch etwas mehr können, als sie eigentlich zeigen, aber gerade die Antagonisten um Capricorn bleiben ziemlich blass. Einzig Staubfinger und Elinor zeigen eine gewisse Ambivalenz. Ich finde das nicht wirklich schlimm, aber es sollte mal erwähnt werden.

Bleibt noch zu sagen, dass mir Tintenherz alleine deshalb gefällt, weil es hauptsächlich um Bücher geht. Das ist cool. Zumindest finde ich das cool. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit Tintenblut weitergeht, immerhin habe ich dieses Buch einst abgebrochen, weil es mir so gar nicht zusagte… Tintenherz bekommt von mir jedenfalls gute 4,5/5 Sternen mit nur kleinen Abzügen für blasse Antagonisten und einem großen Pluspunkt für den netten, wenn auch einfachen, Schreibstil und das Thema des Buches. Man muss sich ein bisschen darauf einlassen, dass es so geschrieben ist, dass ein elfjähriger es mögen kann, aber das heißt unter keinen Umständen, dass es nicht auch erwachsenen gefallen kann. Und wer das Buch noch nicht besitzt, kann es nun als Taschenbuch für 9,95€ ergattern.

 

P.S: Ja, mein Buch ist in der falschen Farbe. Meine Eltern hatten mir damals die Club-Bertelsmann Ausgaben geschenkt, die vertauschte Farben hatten. Leider nur die ersten zwei Bände, sodass ich jetzt einen dritten Band in einer Farbe, die ich schon habe, nachkaufen muss.

2 Kommentare

  1. Pingback: Statistik für November | Romanfresser.de

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.