Permalink

1

Screwed (Hinterher ist man immer tot) – Eoin Colfer

Cover von Screwed

 


Ein in jeder Hinsicht anderes Buch. Wir haben es in der Bibliothek angeschafft und ich habe es ausgeliehen, ohne zu merken, dass es der zweite Teil um Daniel McEvoy ist. Es stammt von einem meiner Lieblingsautoren, von dem ich in diesem Blog die gesamte Artemis-Fowl Reihe rezensiert habe, aber ist definitiv kein Buch für Kinder oder Jugendliche.

Daniel betreibt einen Club und will sich nach vielen kriminellen Ausflügen auch darauf konzentrieren. Doch dann wird er entführt und sexuell missbraucht. Und um diesem Mileu zu entkommen, muss er töten. Sowohl die Guten als auch die Bösen müssen Federn lassen und nur mit Erpressung, Bestechung und jeder Menge Überlebensinstinkten kann es ihm gelingen, sich den Boss vom Leib zu halten. Doch das alleine reicht nicht. Er muss gleichzeitig um seine geistig-behinderte Freundin kämpfen und in seiner eigenen Familiengeschichte wie auch in der seines Gegners herumwühlen.

Das könnte beispielsweise ein Klappentext für Screwed sein, der offizielle ist aber auch ganz treffend. Erst in drei Monaten erscheint dieses Buch auf Deutsch im List-Verlag unter dem TItel Hinterher ist man immer tot.

Ich mach es kurz: Das Buch ist ziemlich krass. Es ist nicht wirklich anstößig, aber alles an diesem Buch scheint kaputt zu sein. Dan hat ständig Gewissensprobleme wegen seiner Freundin, sie ist geistig behindert und hat es nicht wirklich geschafft, bisherige Beziehungen zu verarbeiten – Dan hingegen hatte noch nie so etwas wie eine heile Beziehung und ist sehr unsicher, ob er das will. Das, was schon recht zu Anfang mit Dan angestellt wird, ist… nunja… recht unangenehm, vor allem, weil es sich im Internet verbreitet. Dan muss mehrmals potenziell tödlichen Situationen ausweichen, er wird angeschossen, er steht kurz vor dem Ertrinken und ist ständig total fertig und auf Schmerztabletten. Er ist abhängig von seinen zahlreichen Beziehungen und wird gleichzeitig auch Opfer davon. Mehrmals wird gegen ihn intrigiert und er intrigiert zurück, sodass er am Ende überlebt. Glücklicherweise reagiert er gelassen darauf, dass einer seiner Angestellten seinen Club etwas umfunktioniert hat.

Mir hat das ganze recht gut gefallen, ich mochte ja auch schon die Welt von Hanna Jameson und es war spannend, mal eine ganz neue Seite eines bekannten Autors zu lesen. Die Sprache ist sehr herb, es wird ordentlich rumgeflucht und jugendfrei ist an dem Roman nichts. Es ist jetzt nicht so übertrieben schlimm, aber man merkt trotzdem auf den ersten Seiten, dass das hier keine Jugendliteratur ist. Auch das muss man mögen. Mir gefiel dieses ständige ums-überleben-kämpfen ganz gut, es gab dem ganzen einen etwas apokalyptischen Touch. Manchmal war es mir trotzdem etwas viel. Immer mal wieder musste ich das Buch weglegen und nochmal nachdenken, was hier eigentlich passiert ist und wie Dan denn jetzt wieder überleben konnte.

Trotzdem bleibt Screwed für Freunde der etwas härteren Krimi/Thriller-Unterhaltung (ich weiß nicht genau, wo ich das einsortieren soll, aber irgendwie diese Ecke passt schon) ein wirklich empfehlenswerter Roman – und ich denke, wenn ich den ersten Band zuerst gelesen hätte, hätte ich dem ganzen noch mehr abgewinnen können. Ich vergebe jedenfalls gerne mal gute 3,5/5 Sternen und werde wohl demnächst mal den ersten Band nachlesen.

Das englische Taschenbuch kann man bereits für günstige 7,40€ erstehen, die deutsche Fassung, die am 28. Februar 2014 erscheint, wird das doppelte kosten.

1 Kommentar

  1. Pingback: Statistik für November | Romanfresser.de

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.