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Jerry Cotton #577 – Staatsempfang für einen Mörder

Von der bekannten Serie Jerry Cotton werden regelmäßig Sammelbände veröffentlicht. Es gibt dabei einen aktuellen Sammelband, aber es gibt auch inzwischen eine weitere Serie an Bänden: Die „Classic-Ausgabe“, in der Bänder aus den frühen Jahren wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Natürlich nennt der Verlag weder Erscheinungsdatum – immerhin das Jahr ist angegeben – noch Nummer der Originalveröffentlichung. Für meinen vorliegenden Sammelband werde ich das also mal wieder selbst recherchieren müssen. Ich habe übrigens den Sammelband 1109, den ich Anfang 2017 in einer Bahnhofsbuchhandlung erstanden habe

Das erste Band – immer drei Heftromane sind, ihres Umschlags beraubt, mit einer Klebebindung zusammengebunden worden – heißt Staatsempfang für einen Mörder und hatte im Original die Nummer 577 und muss irgendwann im Jahr 1968 erschienen sein, das genaue Datum habe ich leider nicht herausgefunden.

Wie so oft muss Jerry Cotton in einem Mordfall ermitteln. Dieses Mal ist es besonders pikant, weil ein Kollege des FBI getötet wurde und er in dessen Umfeld sehr vorsichtig ermitteln musste. Sie stoßen auf ein Bild, das ein Motiv zu sein scheint und überlegen noch, ob es sich um eine Fälschung handelt. Doch damit kollidieren sie mit einer anderen Entwicklung des Falls, sodass sich der Gesuchte schließlich selbst als Ermittler erweist und am Ende der eigentliche Täter gefasst werden kann.

Verzeiht die etwas undurchsichtige Handlungswidergabe, aber es ist inzwischen einige Zeit her, dass ich das Heftchen gelesen habe. Ihr merkt also, dass die Handlung nicht so sonderlich eingängig ist. Sie wirkte für mich wie eine von Deutschen ausgedachte folge einer x-beliebigen amerikanischen Krimiserie. Die Protagonisten verhalten sich nicht wirklich amerikanisch und – was mich am letzten Jerry-Cotton-Heft, das ich las, schon massiv störte – diese seltsame amerikanische Formulierung „Girl“, für alles, was weiblich und noch nicht der vorletzten Generation zuzuordnen ist. Ich finde das persönlich ziemlich furchtbar.

Davon abgesehen ist der Band eigentlich ganz gelungen. Wenn ich jetzt etwas abschätzig darüber spreche, dass er wie eine Krimiserie wirkt, ist das eigentlich ein Kompliment, denn immerhin will der Band auch eine Krimiserie sein. Sie ist von deutschen Autoren geschrieben und es ist zweifelsohne kein schlechter Band. Die Krimihandlung ist schlüssig erzählt, von der Sprache abgesehen, ist es zweifelsohne ein tauglicher Krimi. Man merkt durchaus, dass es ein wenig in der Vergangenheit spielt, die ganze Technik ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand – das ist aber auch schon alles.

Insgesamt gibt es zu dieser Heftreihe weniger zu sagen, als erwartet. Es sind solide Heftromane, die ihren Zweck erfüllen. Ich werde die anderen beiden Romane sicherlich auch noch lesen und werde damit vermutlich eine vergnügliche Stunde in der Bahn verbringen. Es ist auch nicht so, dass ich euch diese Heftchen nicht weiterempfehlen würde. Aber von dem nervigen Girl abgesehen, gibt es nichts weiter zu berichten, als dass der, der auf solide Krimikost steht, mit diesen Heftchen sicherlich seinen Spaß haben wird – das Spannungslevel ist auf konstant anständigem Niveau und heftromantypisch gibt es auch kaum Längen oder Nebenhandlungen. Insgesamt gebe ich aus diesem Grund für das Heftchen gerne 3/5 Sternen – auch wenn ich jetzt nicht so viel dazu schreiben konnte.

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