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In die Abgründe (Zwölf Wasser #2) – E.L. Greiff

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Das zweite Buch der wasserlastigen Geschichte um die Alten Frauen, die die Quellen der Werter vorm Versiegen bewahren wollen, wirft uns direkt in das Geschehen herein.

Die drei verschiedenen Trupps, die aufgebrochen sind, werden mit ihren ganz eigenen Schwierigkeiten konfrontiert. Felt und Babu leiden daran, ihren ganzen Trupp verloren und sich an eine entfernte Mühle gerettet zu haben, bei der es zu der finalen Konfrontation mit Babu kommt – der erkennt, dass er das Tor für den Dämon ist, der auf die Welt gekommen ist. Daraufhin möchte er, dass Felt ihn tötet, was dieser verweigert. Getrennt von ihm, verlässt er dann auch seinen Vogel und tritt in den Dialog mit dem Dämonen in ihr.

Mit Marken läuft es auch nicht besser, er wird mit der Unda zusammen gefangen genommen und auf eine einsame Insel geschickt, schaffen es dann aber als sie gerettet werden, die Mannschaft unter sich zu versammeln und so machen sie sich auf den Weg zur Quelle der Liebe.

Dennoch scheint eine Sache inzwischen unausweichlich. Der Krieg, der das Land bedroht, ist längst Wahrheit geworden. In Briefen eines Gelehrten erfahren wir mehr über die Situation und es scheint so, als ob es tatsächlich zum Showdown kommen würde.

Ich muss sagen, ich fand diesen Band relativ schwierig, gerade der Anfang kümmert sich recht wenig um die Handlung und ist an allen Orten, um dort den Weg für den Krieg zu ebnen und erst ab der Mitte geht es dann wirklich um die Handlung, dann aber auch ziemlich flott und ohne größere Verzögerungen. Auf den letzten 100 Seiten passiert gefühlt mehr als in den 400 Vorigen. Gut, das ist für Fantasyromane nicht ungewöhnlich, aber ich finde das immer ein bisschen schwierig ausbalanciert – das kann man doch ein bisschen schöner machen.

Aber im Wesentlichen war es sehr schön, auch mal ein paar mehr Charaktere als die drei hohen Frauen kennenzulernen. Denn in deren Unkenntnis passiert gerade eine ganze Menge spannendes Zeug. So sind die beiden großen Städte der Welt scheinbar schon besetzt und in vielen weiteren Städten ist das Chaos nach einigen Erdbeben ausgebrochen. Insbesondere die Teilgeschichte mit dem etwas seltsamen Gelehrten scheint noch interessant zu werden, da sich dieser Felts Gruppe gegen Ende anschließt.

Insgesamt fand ich diesen Band trotz seiner leichten Verwirrungen, die er bei mir ausgelöst hat, ziemlich stark. Er wirkte auf Anhieb nicht wie ein zweiter Band, also die typischen Strukturmerkmale zeigten sich erst ein wenig im Versteckten – aber das war auch durchaus schön, ich hatte einige angenehme Stunden mit diesem etwas ungewöhnlichen Fantasyroman. Ich weiß gar nicht genau, was ihn so besonders macht – ihr merkt, ich rede ein bisschen drum herum, aber ich denke, es ist einfach die mitunter etwas harte Sprache, die schnellen, nicht aufgelösten Szenenwechsel und die vielen Geschichten, die angerissen, aber nicht immer komplett fertig erzählt werden.

In jedem Fall ist der Band aber durchaus lesenswert, denn die Geschichte, die er erzählt, bleibt weiterhin bemerkenswert – und das Rätsel um die Quellen rückt zugunsten des drohenden Krieges in den Hintergrund. Klar ist aber: Diese Konflikte sind untrennbar miteinander verbunden und um deren Lösung wird es dann im letzten – abschließenden – Band gehen.

Ich vergebe bis dahin mal 4/5 Sternen, für einen nicht immer perfekten, aber sehr schönen und spannenden zweiten Band.

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