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Heftromane Heute: John Sinclair Sonderedition #32: Ein Leben unter Toten

Von John Sinclair gibt es neben der regulären Heftromanreihe noch eine Sonderedition. Diese ist 15 Seiten länger als die normalen Bände und es handelt sich hierbei allerdings nicht um neue Texte, es sind laut eigenen Angaben Neuauflagen von Taschenbüchern aus der Zeit ab 1981, die nun wieder zweiwöchig in der Form des Romanheftes erscheinen. Tatsächlich habe ich – fleißige Heftromandokumentare aus dem Internet sei Dank – herausgefunden, dass es sich hierbei um das gleichnamige Taschenbuch vom 07.11.1983 und stammt vom Hauptautoren Jason Dark, das Cover wurde allerdings ein wenig modernisiert. Außerdem ist das Buch als Hörspiel erhältlich und ist das 83. Hörspiel der Hörspielreihe.

Doch kommen wir zum Inhalt. Eine ältere Dame, die sich mit Spukphänomenen beschäftigt, erhält einen Brief ihrer Bekannten, der so klingt, als sei sie in massiven Schwierigkeiten. Zusammen mit Geisterjäger John Sinclair macht sie sich auf den Weg zu diesem seltsamen Altenheim, wo sie untergebracht ist, doch sie kommt zu spät. Die Freundin ist bereits verstorben und wird gerade bei der Ankunft der Dame begraben. Weil die beiden sich vorher im Dorf umgehört haben, sind sie entsprechend vorsichtig, gehen einzeln vor, die Dame will sich regulär anmelden, Sinclair umschleicht das Gebäude, bevor dann in diesem wirklich sehr seltsamen Heim, in dem die Bewohner keinerlei Vergnügen haben, das Sommerfest beginnt, bei der bei sehr viel Wein auf dem Friedhof des Heims getanzt werden soll. Und heute soll das Spektakel steigen, der echte Doktor des Heims kommt zu Besuch – alle Damen sehen ihn zum ersten Mal. Und während Sinclair noch versucht, sich aus dem Sarg, in den er zwischenzeitlich gefallen ist, zu befreien, wird der Doktor – der kein geringerer als ein Ghul ist, schon nach oben geholt, Zombies steigen aus den Gräbern und eine regelrechte Schlacht beginnt, bei der im Wesentlichen die alte Dame gegen den Ghul kämpft und Sinclair im rettenden Moment auftaucht, er jagt den Ghul schließlich mit seinem geweihten Kreuz zu Tode und die Dame schafft es, die Zombies zu überwältigen.

Ich muss sagen, das war ein Heftroman genau nach meinem Geschmack. Natürlich ist das Thema etwas makaber, aber das ist für einen Gruselroman auch völlig normal. Es gibt jede Menge Action, das Thema ist gut verwoben, keine Nebenhandlungen, nur die Haupthandlung, die ständig vorangeht, alle paar Seiten passiert etwas, man ist detailliert am Geschehen dabei und es steht ständig voran. Da die beiden Charaktere später nebeneinander agieren und erst zum Showdown zusammentreffen, gibt es tatsächlich etwas szenische Abwechslung – was natürlich dem Actiongehalt geschuldet ist, aber der Geschichte auch einen hübschen Drive verleiht. Die Geschichte ist natürlich – es sind auch nur 80 Seiten und die Handlung ist abgeschlossen – nicht besonders komplex, aber sie ist dafür auch komplett erklärt, es gibt eine vollständige Aufklärung der Hintergründe, soweit das geht, aber es ist alles schlüssig, abgeschlossen und ergibt einfach eine runde Geschichte.

Schon zum zweiten Mal habe ich mit John Sinclair ziemlichen Spaß gehabt und ich finde, es zeichnet sich ein Muster ab. Diese ganzen heiligen Gegenstände sind wohl so der Clou dieser ganzen Serie. Ich finde zwar, man könnte das noch ein wenig in den Vordergrund rücken, aber vermutlich wurde das in den ersten Jahren so viel gemacht, dass das inzwischen einfach noch ganz normal erscheint. Für mich als Neuling ist natürlich noch etwas mehr erklärungsbedürftig. Dennoch gebe ich hier gute 4,5/5 Sternen für ein super erzählten Heftroman, mit dem man einfach und ungezwungen eine Stunde Vergnügen haben kann. Und ich kann mir gut vorstellen, in einiger Zeit mal wieder in diese Reihe reinzuschauen.

 

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