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Heftromane Heute: Jerry Cotton #469: Warum musste Springfield sterben

Der heutige Beitrag wird wohl die letzte Folge der Serie Heftromane Heute sein – und in der kommenden Woche gibt es vermutlich nochmal einen kleinen Rückblick, außerdem möchte ich ein loses Nachfolgeprojekt vorstellen. Heute geht es aber nochmal ein letztes Mal um den Jerry-Cotton-Classic Sammelband, aus dem ja schon die letzten beiden Heftchen stammten – ich spare mir daher hier die Anmerkung über die schwierige Recherche, wann und wie das Heftchen ‚damals‘ veröffentlicht wurde und gebe einfach mal die Bandnummer #469 an.

Kommen wir also zu dem Heftchen. Eine junge, recht bekannte Frau will ihre Familie in einem kleinen Dorf besuchen und muss zu ihrem Entsetzen feststellen, dass scheinbar jegliches Leben im Dorf ausgelöscht wurde. Sie ruft sofort die Polizei und – weil der Fall doch extrem merkwürdig ist – sofort wird Jerry Cotton vom FBI mit eingeschaltet. Sie fahren zunächst ins Dorf und schauen sich um, unmittelbar währenddessen wird der Privatflieger der jungen Frau entführt. Dort, wo der Flieger gelandet ist, hört sich Cotton um, und schließlich wird dort noch eine Leiche gefunden. Doch was ist mit dem Dorf passiert? Ein verheerendes Gift wurde über dem Dorf versprüht, doch als Cotton den Drahtziehern auf die Spur kommen will, sieht er sich plötzlich einer nur vorgeblich als Psychiatrie betriebenen Einrichtung wieder, in dem schon die Spritzen auf ihn warten.

Natürlich geht auch dieses Heftchen gut aus, es muss ja noch mehrere tausend Hefte weiter gehen für den sympathischen G-Man vom FBI. Aber ansonsten fand ich diesen Band wieder recht spannend angelegt. Es sind schon immer ziemlich große Fälle, die sofort die nationale Sicherheit betonen, es wird ziemlich dick aufgetragen und kein kleiner Kriminalfall – es ist das genaue Gegenteil von den kleinen alltäglichen Fällen, die Sherlock Holmes immer so löst. Aber es ist nun mal ein deutsches Romanheftchen – hatte ich schon mal darüber gesprochen, dass diese Heftchen immer ein sehr romantisiertes Bild von Amerika zeichnen, bei denen immer alles so groß, spannend und frei ist? Man merkt dem Heftchen schon an, dass es eine deutsche Produktion ist und dass sich der oder die Autor-in nicht so wirklich gut im amerikanischen System auszukennen scheint – gerade heutzutage, wo sich ja die amerikanischen Krimiserien im Fernsehen die Klinke in die Hand geben, wirkt das doch noch alles etwas skuril.

Aber davon will ich jetzt gar kein Fass aufmachen, es ist ein Heftchen aus den 70ern, ist damit strenggenommen gar nicht mehr von ‚heute‘, wird aber als solches verkauft. Wichtiger ist doch, wie unterhaltsam das Heftchen ist, denn das ist schließlich der Selbstanspruch des Heftchens. Und unterhaltsam ist das Heftchen. Es baut eine schöne Spannung auf, es wird immer wieder durch etwas Action der Leser bei Laune gehalten und schließlich gibt es eine schlüssige, spannende, dramatische Auflösung. Alles ist drin, was das Heftchen braucht, dieses ewige ‚Herumge-girl-e‘ nervt nicht so sehr und das ist doch auch schon alles, was ich mir für eine vergnügliche Stunde zum Abschalten wünsche. In diesem Sinne gibt es auch für das letzte Heftchen nochmal gerne 4/5 Sternen von mir.

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