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Hanni und Nanni suchen Gespenster (#07)

k-2016-08-17-22-25-19Der siebte Band von Hanni und Nanni ist mal wieder nicht von Enid Blyton geschrieben. Und er spielt mal wieder nicht im Internat Lindenhof. Man könnte meinen, dass das andere Autoren sich nicht an Lindenhof trauen. Dennoch gibt es dieses Mal immerhin – im Gegensatz zum Vorgängerband – etwas Internatsleben zu spüren:

Lindenhof wird im Moment renoviert und weil die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, müssen die Schüler eine Zeit lang in das Internat Schloss Funkelstein einziehen, weil diese Schüler auf einer Musikreise sind. Einige der Schüler, die nicht mitgefahren sind, sollen sich solange ins Internatsleben einfügen, auch wenn sie teilweise im Dorf wohnen. Auch wenn das teilweise ganz gut klappt, gibt es doch gerade eine Schülerin, eine besonders eingebildete, musikvernarrte weigert sich komplett, sich einzufügen. Während Hanni und Nanni mit anderen der Schülerinnen nach Hause gehen und eine Nacht in der Jagdhütte des Vaters verbringen, Spuks für die jüngeren Schüler aushecken oder auch ein Mädchen, das es besonders schwierig hat, wieder aufbauen, versucht Hella nur, möglichst boshafte Sachen zu machen – und treibt es mit dem Spuk irgendwann auf die Spitze. Zwar sind die Schülerinnen in einem Geisterschloss und dass dann die Mitschüler mit Gespensterkostümen erschreckt werden, lassen irgendwann auch die Lehrerinnen durchgehen, aber dass dann ein fremder Hund den Gemeinschaftsraum verwüstet, geht eindeutig zu weit. Hella fährt sang- und klanglos nach Hause und ward nicht mehr gesehen. Schließlich wird noch gemeinsam mit den Schülern der anderen Schule, die etwas früher als geplant heimkamen, ein Fest gefeiert, bevor es dann endlich wieder zurück nach Lindenhof geht.

Ich muss sagen, mir hat dieser Band überraschend gut gefallen. Das Setting eines Geisterschlosses, auf dem die Schüler nun residieren, bietet natürlich tolle Gelegenheiten für wundervolle Spukgeschichten, eine Schülerin wird für ihre Geschichte mit einem Literaturpreis belohnt, woraufhin ein Fest gefeiert wird – und ich muss sagen, diese Kulisse wurde von der Autorin auch gut genutzt – vielleicht manchmal etwas zu sehr, denn außer Gespenstergeschichten gibt es in diesem Band nicht besonders viel. Und weil auch schon der letzte Band in die Richtung eines Geisterschlosses ging, wiederholt sich das schon ein bisschen. Warum diese beiden Bände hintereinander gebracht wurden, weiß ich wirklich nicht. Es nerven auch die Anschlussfehler. Der offensichtlichste ist, dass Ellis Wandlung aus den letzten Bänden, die wieder verschwunden ist, sie wirkt noch immer so naiv wie in den ersten Bänden. Ich habe das nicht genau geprüft, aber ich habe die Vermutung, dass es von diesen Inkonsequenzen noch einige weitere gibt. Ich denke, hier hätte man durch ein konsequenteres Lektorat verhindern können.

Aber grundsätzlich ist der Band durchaus interessant zu lesen, der Kniff, um neue Figuren hereinzubringen ist immerhin recht kreativ und die Möglichkeit, das Dorf mit einzubeziehen bietet vielfältige Möglichkeiten, die auch gut genutzt werden, um das Internatsleben mit Abwechslung zu füllen. Mal wieder bleiben die Unterrichtssituationen und die Entwicklung der Hauptfiguren auf der Strecke, das, was die ersten Bände ausmachte, dass die Klasse zusammenwuchs, fehlt einfach, weil die Figuren sofort wieder aus der Klasse herausscheiden. Dennoch ist es grundsätzlich ein schön zu lesender Band der Reihe. Ich denke, besonders positiv wird er mir nicht im Kopf bleiben, aber es war ein hübscher Band. Ich gebe einfach mal 3/5 Sternen dafür und bin gespannt, wie es mit dem nächsten Band weitergeht, in dem wir endlich mal wieder in Lindenhof sind.

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