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Hanni und Nanni: Das Rätsel um die Neue (#24)

Dieser Band gehört – wie schon Band 23 – zu denen, die erst vor rund 10 Jahren geschrieben wurden, im Impressum steht „Deutscher Text: Brigitte Endres“. Brigitte Endres ist eine Kinderbuchautorin, die zu dieser Zeit auch beim Schneider-Verlag eine kleine Kinderbuchreihe schrieb. Wie auch schon Band 23 besuchen Hanni, Nanni und ihre Freundinnen hier eine ‚Oberstufe‘, ein bisher unbekanntes Konzept und die Geschichten spielen irgendwann mitten im Schuljahr. Diese spielt vermutlich irgendwann im Sommer.

Mitten im Schuljahr werden Hanni und Nanni zur Direktorin gebeten, um unliebsame Informationen weiterzutragen. Die Mädchen müssen etwas näher zusammenrücken, denn es kommt nicht nur eine neue Schülerin, sondern auch ein neuer Hausmeistergehilfe, für den die Mädchen ein Zimmer freiräumen müssen. Parallel dazu plant Claudine an ihrer Mondscheinparty. Sie möchte ihren Geburtstag mal draußen im Freien, mit Lagerfeuer und Grillwürstchen feiern. Dabei läuft nicht alles nach Plan, die Würstchen werden irrtümlich nach Lindenhof geliefert und zwei Mädchen aus der Ersten kommen ihr auf die Schliche. Aber auch die Neue ist seltsam. Sie spielt gut Gitarre, erzählt aber nie über ihre Vergangenheit und wird dann sehr schnell wieder stumm, auch wenn sie gerade noch recht offen war. Überdies ist der neue Hausmeister handwerklich völlig unbrauchbar, was sich offenbart, als er ein Regal anbringen soll. Doch alles wird davon in den Schatten gestellt, dass die Klasse beim Schulfest ein Theaterstück aufführen soll: Romeo und Julia!

Was dann noch alles schiefgeht und wie sich das auflöst, will ich an dieser Stelle zwar nicht komplett verraten, aber dass irgendwas mit der neuen – Saskia – nicht stimmt und dass der neue Hausmeister bestimmt kein normaler Hausmeister ist, wird ziemlich schnell klar. Dennoch fehlte mir in der Geschichte eine gewisse Innovation. Wir hatten diese Motive alle schonmal in ähnlicher Form und es sind immer nur kleine Nuancen, die wirklich neu sind. Die drei großen Leitmotive des Bandes sind in ähnlicher Form in den vergangenen 24 Bänden alle schonmal aufgetaucht – und man muss ehrlich sein, dass die überraschende Wende auf den letzten 20 Seiten zwar ganz passabel funktioniert, dass aber die Ankündigung dieser Wende durchaus etwas subtiler hätte sein können.

Was mir wiederum ganz gut gefallen hat, ist, wie die Handlungsstränge miteinander verwoben sind. Der Bogen mit dem Fest wird zwar um die Mitte herum aufgelöst, die beiden anderen Stränge laufen dann am Ende zusammen und bilden eine schöne Lösung. Leider bleibt diese am Ende folgenlos. Das ist ja so eine Eigenschaft dieser Bände, dass durch ein Ereignis eine neue Situation entsteht, die sich innerhalb des Bandes so auflöst, dass am Ende die Ausgangssituation 1:1 wiederhergestellt ist. Alle Spuren des Bandes sind sofort vergessen, es gibt keine relevante Charakterentwicklung. Stichwort Charakterentwicklung: Es ist natürlich mal wieder so, dass Elli das Zuckerpüppchen ist, das heimlich einen Schminkkoffer besitzt, obwohl das in Lindenhof unerwünscht ist. All ihr Wandel aus den ersten Bänden zur verantwortungsvollen jungen Frau sind dahin. Und was soll diese Oberstufe sein? Alles ist so vage und unverbindlich wie möglich gehalten.

Ich will ja gar nicht zu viel meckern. Im Gegensatz zu den desaströsen Bänden in den späten Zehnern ist dieser Band ganz okay. Ein schöner Handlungsbogen wurde entwickelt, es sind nicht einfach nur Ereignisse hintereinander zusammengewürfelt, sondern man sieht, dass hier ein sinnvolles Plotting betrieben wurde. Das ist schön. Dass die Bände dann so unverbindlich sind, ist natürlich den Auftraggebern anzulasten. Dafür kann ich zwar keine wirklich gute Bewertung abgeben, aber mit 3/5 Sternen ist der Band denke ich ganz gut bedient.

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