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Filmkritik: Santa Clause

Fröhliche Weihnachten zusammen! Heute habe ich mir mal wieder einen echten Weihnachtsfilm ausgesucht, während der Weihnachtszusammenhang bei den letzten Filmen ja durchaus etwas konstruiert war.

Schon der Filmtitel wirkt etwas erklärungsbedürftig. Clause steht im englischen für Klausel, Bedingung und ist ein Homophon zu Claus, sodass hier ein erklärendes Wortspiel versteckt ist, das uns Hinweise auf den Inhalt des Films geben könnte:

Laura und Scott sind geschieden, der gemeinsame Sohn Charlie soll den Weihnachtsabend bei seinem Vater verbringen, was ihm gar nicht passt. Nicht nur, dass die Kochkünste des Vaters zu wünschen übrig lassen – sie landen schließlich mit leichten Verbrennungen in einem Diner – auch dass er nicht bei seiner Mutter ist, passt Charlie gar nicht. Doch nach dem Zubettgehen rumpelt es auf dem Dach. Scott und Charlie sehen nach, als vor ihren Augen Santa Claus vom Dach fällt. Sein Leichnam verschwindet, zurück bleiben nur Mantel und eine Notiz, dass derjenige, der nach seinem Tod den Mantel anlegt, zum neuen Weihnachtsmann wird. Auf Charlies Drängen hin macht Scott genau dies und tatsächlich wird er dadurch zum Weihnachtsmann wider Willen; der Rentierschlitten führt Scott immer zum richtigen Haus. Als sie nach ihrer Tour zum Nordpol kommen, erklärt einer der Elfen Scott seine neue Rolle. Am nächsten Morgen will Scott alles als einen bösen Traum abstempeln, Charlie kann das natürlich nicht vergessen und insistiert das gesamte Jahr lang, dass sein Vater der Weihnachtsmann sei.

Doch erst im nächsten November wird davon wieder etwas zu sehen. Unbändiger Hunger auf Süßigkeiten, ein nicht bewältigbarer Bartwuchs und erhebliche Gewichtszunahme machen ihn zunächst ratlos, als dann eine ganze Bataillon Postautos ‚die Liste‘ vorbeibringt, ist sein Schicksal aber nicht mehr zu verleugnen. Charlie will seinen Vater natürlich begleiten und es kommt zum Streit zwischen Scott und seiner Ex-Frau über seinen Beruf – als er dann aber einige Stunden später in Gestalt des wirklichen Weihnachtsmannes in die Gegend zurückkehrt, versöhnt das Weihnachtswunder die Eheleute und von einer kleinen Festnahme des Weihnachtsmannes, derer sich Charlie und die Elfen annehmen abgesehen, verläuft der übrige Weihnachtsabend friedlich.

Ich mag diesen Film sehr gerne, inzwischen habe ich ihn schon zum zweiten Mal gesehen. Es ist eine gelungene Mischung aus einem klassischen, emotionalen Weihnachtsfilm und einer Weihnachtskomödie, witzig, herzerwärmend und einfach unterhaltsam. Etwas überzogen finde ich die Darstellung von Lauras neuem Mann Neil, der als Wissenschaftler doch übertrieben rational dargestellt wird und somit hier als eine Art Gegenspieler von Santa Claus eingeführt wird. Schön hingegen, dass sich Scott davon nicht abbringen lässt und sogar seinen Vater häufiger besuchen will – dem jedoch im Laufe des Films das Sorgerecht aberkannt werden soll. Diese extrem harsche Reaktion leuchtet mir beim Schauen des Films nicht ein, natürlich ergibt es Sinn, Scott als psychisch krank darzustellen, aber sein extrem schneller Verfall (bis November war er ja noch völlig normal), sollte eigentlich stutzig machen – die erste Reaktion sollte da nicht der Entzug des Sorgerechts sein.

In jedem Fall ist der Film ein gelungener Weihnachtsfilm, der eigentlich nirgendwo anecken dürfte. Es ist kein Kunstfilm, es ist eben ein gut gemachter Unterhaltungsfilm. Auch wenn der Film bei IMDb (6,4/10) und RottenTomatos (65%) eher eine mittlere Bewertung erhält, kann ich den Film absolut – auch als familientauglich – weiterempfehlen und gebe daher gerne 4/5 Sternen.

Und damit wünsche ich euch auch ein fröhliches Weihnachtsfest und beende damit diese kleine Adventsserie von Filmkritiken. Ab nächster Woche (in der die Montagsfrage entfällt) geht es also wieder mit Büchern weiter.

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